In der Nacht habe ich wieder vom Teufel geträumt, dieses Mal ganz anders. Ich befand mich in einer Mischung aus einem Kirchenschiff und einem Hörsaal, weder der Altar noch die Tafel waren sichtbar. Jedem wurde ein Sitznachbar zugeteilt, doch ich konnte meinen nicht finden. Als ich ihn fand, war der Platz zu seiner rechten schon besetzt. Also setzte ich mich irgendwo hin, doch die Entrüstung der Mitanwesenden war groß und wurde noch größer, als ich mich in den Sitzreihen verlief und meinen Platz nicht mehr ausmachen konnte.
Der Teufel, der die Szene betrat, wirkte ganz anders als das letzte Mal. Er trug einen Umhang aus Pelz, ähnlich einem Bärenfell, wie man es sich für einen russischen Zaren vorstellt. Sein Auftreten wirkte imposant und wie das eines Königs, sein Gefolge zeigte sich beeindruckt und ehrfürchtig.
Ich hatte Angst vor ihm, Respekt, fühlte mich angezogen und wußte doch gleichsam – ihm kannst du nicht vertrauen.
Er stelle mich als Geschichtenerzählerin an, ließ mich der Teufel wissen. Jedem war klar, was „Geschichtenerzählerin“ in Wirklichkeit bedeutet. Der Teufel trat auf mich zu und nahm mich in die Arme; es war eine gute, kräftige Umarmung; er war ein Stück größer als ich, gerade richtig, und der Bärenfellumhang hüllte uns ein.