Zu meinem letzter Beitrag möchte ich gerne den Kontext hinzufügen:
„leogrande will geschichten, die einen anfang und ein ende haben. die frau von den schiffsmeldungen wartet auf pointen. ich will und tue das nicht mehr. erwartungshaltungen sind per se grundfalsch. bin wie immer meine zeit voraus. in zwei jahren rennen alle mit meiner achnaja-haltung rum.“
Rounders, 20.11.2002
Mich bedrückt dieses blöde Gefühl, daß ich jetzt sofort etwas leisten müsste. Ein Haus bauen, einen Lebenspartner finden, ein Kind kriegen, zumindest jedoch eine bahnbrechende wissenschaftliche Entdeckung machen. Vielleicht hängt das mit dem überzogenen Blick auf die Altersgenossen zusammen, die anscheinend alle eine Familie oder ein Haus haben, und wenn nicht, dann spielen sie in Pornos mit oder bereisen die Anden. Zumindest haben sie zwei oder drei wissenschaftliche Artikel veröffentlicht, gerne auch einen letter to nature.
Und natürlich muß das alles Sinn machen, muß die Geschichte, die mein Leben ist, einen Anfang, ein Ende und eine Pointe haben.
Wäre vielleicht ’ne gute Idee, sich von den Erwartungshaltungen zu befreien, die in der Regel noch nicht mal die eigenen sind. Wenn Sie rausgefunden haben, wie, sagen Sie mir Bescheid.