180°

Er sagt, er glaube an die Macht der Autosuggestion. Er hätte sich in den letzten Jahren um 180° gedreht. Er würde jetzt genau das Leben leben, von dem er immer geträumt hätte.
Er sagt, er glaube, daß nichts irreversibel sei. Alles könne man wieder reparieren, wiedergutmachen. Deshalb habe er auch wenig Angst. Was soll schon schiefgehen.

Er ist sehr lustig, macht viele Witze. Da ist auch viel Ironie, sogar Ironie in der Ironie. Wenn er etwas sagt, dann weiß man nie: meint er das jetzt ironisch, also genau das Gegenteil, oder ist er doppelt ironisch, also das Gegenteil vom Gegenteil?

Ich kann keine Ironie. Ich kann auch nicht lustig.
Ich weiß, daß alles irreversibel ist, jede Entscheidung, die ich treffe, bringt mich an einen anderen Punkt. Jede Erfahrung verändert mich, ich kann nicht an den Ausgangspunkt zurück, kann nicht wieder der Mensch x an einem Ort y zur Zeit z sein, das geht nur einmal.
Für mich ist alles 180° anders als für ihn.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert