„Sei nicht traurig“, sagt Frau Modeste, „sei nicht traurig.“
Es sind immer die gleichen Geschichten, die mir passieren. Kleine Anekdoten von Verrat, die man mit siebzig beim Kaffeekränzchen erzählen kann. Games people play, scripts people live. Der Vorteil ist, daß man schon weiß, wie die Geschichte ausgeht. Man weiß, daß die, die einen so unbedingt verletzten wollen, Kleingeister sind, emotionale Krüppel, und daß es nur Verlierer gibt, keine Gewinner. Es trifft einen dennoch unvorbereitet, wie einen Autounfall, ein Schockmoment. Aber man kennt die Geschichte, man erholt sich schneller.
Was bleibt einem auch übrig. Was soll man tun. Wie soll man leben. Müde fragt man sich, weshalb alles Gute immer kaputt gemacht wird. Wieso alles Gute immer geborgt ist auf Zeit. Und eines Tages stehen die Kredithaie vor der Tür und schlagen einem ein paar Zähne aus, und man versetzt die Stereoanlage und das Heiligenbild und kommt gerade noch einmal davon. Und fängt wieder von vorne an. Besinnt sich auf den Reichtum im Inneren, streichelt allen Makeln, die man mit Namen kennt, über den Kopf. In der Summe bin ich ganz okay.