mit einem Lächeln

zunge

Ich hoffe mal, das ist das letzte Verletzungsphoto. Ich werde dem langsam müde. Sie auch?
Also, just for the records: brauner, dicker Teppich auf der Zunge. Sondert irgendwas essigsaures ab, jedenfalls habe ich dauernd einen komischen Geschmack im Mund. Ich hatte sowas bislang noch nicht, es scheint allerdings eine recht häufige Nebenwirkung der Antibiotika zu sein.

Nachdem ich zwei Wochen fast ununterbrochen zuhause war und mich mit dem Fernseh-Nachmittagsprogramm gequält habe („Dr. Quinn, Ärztin aus Leidenschaft“ kann man keine zwei Minuten ertragen, während „eine himmlische Familie“ wenigestens aufgrund der skurrilen Moralvorstellungen – u.a. kein Sex vor der Ehe! – zu einer bizarren Verwunderung führt), bin ich ehrlich froh, wieder arbeiten gehen zu dürfen. Ich mag das Gefühl, abends nach Hause zu kommen und mich ein wenig erschöpft zu fühlen. Eine positive Form von Müdigkeit, die ich genießen kann, weil ich weiß, daß ich etwas getan habe. Etwas neues getan, etwas neues gelernt, etwas bekanntes effizient durchgezogen, mit den Händen, mit dem Geist, mit der Vorstellungskraft gearbeitet. Es gibt kein Glück, es sei denn, der Mensch kann durch sein Tun Freunde gewinnen.(Koh 3,22)
Manchmal sehne ich mich nach einem anderen Leben, ich frage mich, wie mir ein anderer Beruf gefallen würde (ich habe da einen oder zwei konkret im Sinn). Dann erlaube ich mir, mich einige Minuten diesem Tagtraum hinzugeben, und komme immer wieder bei derselben Frage an: wenn ich ein anderes Leben lebte, vielleicht würde ich mich dann nach genau diesem sehnen, das ich jetzt lebe?

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