Kleine Maden, wie man sie manchmal in Mehl oder Nüssen findet, wandern über meine Nase und tauchen in meinen Poren ein. Aha, denke ich, deshalb juckt es mich so, deshalb bin ich so müde und geschwächt. Ich gehe zu einer Hautärztin. Die Ärztin verliebt sich in mich, wir gehen aus, unternehmen das eine oder andere miteinander. Als ich sie frage, wann sie die Maden entfernt, wird sie ungehalten und verweist auf zwei Männer mit Warzen im Wartezimmer, die zuerst behandelt werden müssen. Na dann nicht, sage ich, und gehe.
Auch im Wachen ist mir bewußt, daß mein Körper einen Tribut bezahlt. Die Kopfhaut juckt, das Ohr ist entzündet, ich muß niesen und manchmal auch astmatisch husten, eine Hautstelle ist gerötet und mein Gesicht scheint etwas angeschwollen zu sein. „Es wird mir alles zuviel“, sagte ich letzte Woche zu mir, im Auto sitzend, Stillstand – wenigstens eine Minute lang. Vielleicht kann ich einfach nicht weiterfahren, aber dann geht es doch weiter, was bleibt mir auch übrig.
Ich schäme mich ein bisschen; ich wäre gerne stärker; ich würde das alles gerne mit links machen. Aber so ist es eben nicht. Ich spüre meine Belastungsgrenze, ich spüre, wenn ich darüber hinaus agieren muß. Aber ich tu’s, ich bleibe handlungsfähig, ich meistere meine Aufgaben, und mein Körper zahlt den Tribut. Besser, die Belastungsgrenze zu spüren, als gar nichts mehr.