Von Crush geträumt.
Ich bin an einem großen Bahnhof und sehe ihn in der Ferne davonhasten. Rasch verabschiede ich mich von meiner Begleitung und laufe ihm hinterher. Wie immer hat er es eilig. Er verschwindet in einem Bauwagen. Ich stecke den Kopf zur Tür hinein und sage: „lange nicht gesehen..“. Wir wechseln ein paar Belanglosigkeiten. Er erzählt, daß er jetzt Schauspieler sei, gerade in einer deutschen Kinoproduktion mitgewirkt habe. Der Titel kommt mir vage bekannt vor. Mir fällt auf, daß er ein wenig anders aussieht. Seine Haare haben immer noch jene Farbe von dunklem Honig, die mich so fasziniert. Aber er hat das hagere, immer leicht nach vorne gebeugte, unsichere verloren.
„Wollen wir eine rauchen gehen?“, frage ich. Ich rauche nicht. Wir gehen nach draußen, laufen um den Bahnhof herum. Ich bin gänzlich nackt. Dunkel hebt sich der Busch meiner Schamhaare von meiner weißen Haut ab. Es ist mir ein bisschen peinlich, nackt zu sein, aber es gibt dafür eine völlig normale, rationale Erklärung. Crush legt den Arm um mich, und ich schmiege mich an ihn. Freundschaftlichkeit statt der Möglichkeit eines Paares.
Dann gehen wir beide unserer Wege, wie das an Bahnhöfen eben so ist.