„Sie haben Ihr Versprechen gehalten!“, strahlt der Zeitschriftenmann. Die Zeitschrift, die ich wollte, hatte er gestern nicht, und so versprach ich, morgen wiederzukommen. Ich bin überrascht, dass er sich an mich erinnert; ein wenig aus dem Skript geworfen, das in solchen Situationen angebracht ist.
„Es gibt viele Leute, die Zeitschriften verkaufen“, sage ich, „aber wenige, die so freundlich sind wie Sie.“
Der Zeitschriftenmann freut sich, so etwas nettes hätte ihm schon lange niemand mehr gesagt. Ich finde, dass die Menschen viel zu oft sagen, wenn etwas nicht in Ordnung ist, und viel zu selten, wenn es gut ist, und das sage ich ihm auch, ein wahrer, aber vielleicht zu ernster Satz für eine Bahnhofsunterführung.
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Die Chefs unseres Unternehmens hatten ein Meeting, die kleinen wie die großen. Danach zwinkert mir der eine oder andere zu, schließlich kommt einer in mein Büro und sagt in verschwörerischem Ton:
„Sie sind heute übrigens sehr gelobt worden.“
Mein Einsatz war wohl Thema beim Meeting, war wichtig genug, um vor allen angesprochen zu werden. Und ich lächle, aber in mir drin ist mir nach schluchzen, ich weiß nicht, warum. Vielleicht, weil ich so viele Jahre hinter mir habe, in denen es nie genug war, nichts, und kein freundliches Wort, niemals. Es verunsichert mich, es wirft mich aus meinem Skript, ich muß den Umgang damit erst lernen, in kleinen, unsicheren, staksigen Schritten.