Diese Woche wieder Büro.
Um 06:30 Uhr aufgestanden, das Home Office wieder abgebaut, zwei Monitore ins Auto geladen, dazu den Laptop, eine Dockingstation, eine Tastatur, einen Maus, eine Tasche mit Kleinzeug, ein paar Dokumente (eigentlich verboten), ein Notizblock, mein schwarzes Notizbuch (hoffentlich), diverse Kabel, eine neue Wasserflasche mit Markierung, Obstsalat, Lasagne für den Lunch, privates und berufliches iPhone, und einen USB-Stick.
Kurz vor neun im Büro, in der Ladezone geparkt, der Security zugerufen, dass ich da nur 10 Minuten stehe, einen Rollwagen geholt, jemanden daran erinnert, dass er mir noch Daten schuldet, alles ausgeladen und mit dem Lastenaufzug hochgefahren. Nur den Laptop ins Netz gebracht, die Daten erhalten, die Daten verschlüsselt, den Entschlüsseler, der am anderen Ende der Welt sitzt, gebeten, die Daten freizugeben, und gebetet, dass meine externe Dienstleisterin, die in Stuttgart sitzt, die Daten rechtzeitig bekommt, ehe sie ihr Kind abholen muss.
Die Monitore, die Dockingstation, die Tastatur, die Maus und die Kabel aufgebaut, installiert und eingestöpselt. Meinen Chef abgewimmelt, Beratung mit dem Geschäftsführer, mit unserer Rechtsanwältin telefoniert, drüber spekuliert, wie hoch die Rechnung der (sehr guten) Rechtsanwältin sein wird, ich tippe auf fünfzigtausend, und werde das in ein paar Monaten nachschlagen. Obstsalat gegessen. Mir die Klagen meiner Mitarbeiterin angehört, mit der externen Dienstleisterin telefoniert, mit der Rechtsanwältin telefoniert, ein Dokument unterzeichnen lassen und nach London geschickt, meinem Chef erklärt, dass ich eine Sache noch nicht gemacht habe. Mit einer weiteren Mitarbeiterin telefoniert, für einen anderen Mitarbeiter besondere Daten ausgedruckt und mir versprechen lassen, dass ich etwas bei ihm gut habe.
Lasagne gegessen.
Angefangen, eine große Datenbank zu überarbeiten. Mit noch einer Mitarbeiterin gesprochen, jetzt wird es langweilig, glaube ich. Verträge gesucht und auch gefunden. Mit meinem kleinen Team ein kleines Meeting gemacht, eher zäh, vieles besprochen, was bereits besprochen wurde, der Biss fehlt. Versucht, Motivation aufzubauen.
Vom Geschäftsführer gefragt worden, wie es mir geht, was ich heute noch von ihm brauche, ob wir mal wieder zum Lunch gehen wollen, auch wenn gerade alle Restaurants geschlossen sind, vielleicht irgendwo was abholen? Gerührt gewesen.
Gutes Gespräch mit dem Head of IT in London, gutes Gespräch mit meinem Chef, der zunehmend verzweifelt ist, weil er nix delegieren kann oder möchte, und das ist halt hart. Bisschen angefangen, mit ihm gemeinsam daran rumzudenken, wie man ihn entlasten könnte, mal sehen, ob der Wind günstig steht, ein paar Mal bin ich ja schon daran gescheitert, ihm zu helfen.
Man darf Menschen nicht mehr helfen, als sie es wollen.
Um halb sieben Feierabend gemacht, in die Tiefgarage gefahren. Kein Auto. Hatte ich in der Ladezone vergessen, sehr viel Adrenalin beim Gedanken, vielleicht abgeschleppt worden zu sein, war aber noch da.
Nach Hause gefahren, durch die grüne Welle und dann Höchstgeschwindigkeit auf der Autobahn. Auf den letzten drei Kilometern Nebel über den Auen, und Billie Eilish singt mir ins Ohr.
Gutes Gespräch mit meiner Mutter, Lob & Ehre verdient durch Lösen eines Computerproblems. Um 20:00 dann der große Feierabend, Schuhe aus, BH aus, Toast gegesse, diesen Text geschrieben. Gleich noch lesen. Zwei- oder zweieinhalb Stunden für mich.
Angenehm müde.
Kontakttagebuch: etwa zehn Leute im Büro, alle immer mit Maske, ich Ffp2. Meine Mutter ohne Maske. Zweimal Security mit Maske.