Abends Termin zum Wir-nennen-es-nicht-Therapie-sondern-Coaching. Nur anderthalbmal und auch nur kurz geweint. Ich denke ja, ich habe mich ein- oder zweimal in meinem Leben zu viel zusammengerissen, anstatt einfach einen gepflegten Nervenzusammenbruch zu haben (hier zum Beispiel), und habe stattdessen jetzt ein kleines Trauma, eine Beschädigung.
Ich hatte diese Zeit vergessen, in der ich kostenlose Zeitschriften für ihn gesammelt habe.
Was für eine grausame, absurde Unverschämtheit, alles zu geben für jemanden, der krank ist, und am Ende stirbt er.
Der Schmerz ist laut und hart und schneidet mich. Das Richtige getan zu haben – das ist ein sehr leises Gefühl, eine stille Gewissheit, deren Unerschütterlichkeit ich vielleicht zu wenig zu schätzen weiß.
Hätte ich mehr tun können? Ja. Aber mit welcher Kraft? Von welchen Ressourcen?
Einmal in meinem Leben bin ich ganz leer gewesen. Rock bottom. Ich bin zu einer geworden, die gut ist in der Krise, und das ist schön, und das ist schrecklich.
Warum ich immer so viel Druck verspüre, dem widmen wir uns beim nächsten Termin, in vier Wochen. Wer hier mitliest, ahnt vielleicht schon die Antwort. Ein hoher Anspruch an mich selbst, ein inneres Kind mit viel Kraft, starke Werteorientierung, diverse Narben aus zehn schlechten Jahren (2006 – 2016). Da hat man viel zu tun.
Der Tag heute hätte 2 oder 3 Stunden länger sein können. Keine Zeile in meinem Buch gelesen, schade.
Statistik:
Laune: 8/10
Fitness: 7/10
Druck: 7/10
Schlaf: 8/10