Lange gebraucht am Morgen, leicht kopflos in dem kleinen Apartment hin- und hergerannt. Verschiedene Outfits ausprobiert und mich langsam in die verwandelt, die ich heute sein will.
Erst war der U-Bahn-Eingang gesperrt, dann fuhr die U-Bahn nicht. Kurzentschlossen eine andere Linie genommen, bisschen weit zu laufen, und mich mehrfach trotz Navi verlaufen. Ziemlich verschwitzt angekommen und – abgesehen vom Trainer – die erste gewesen. Der Trainer und ich kennen uns gut und sind uns sehr sympathisch. Auch die nach und nach eintröpfelnden anderen Teilnehmenden sind nett und interessant; es entspinnen sich gute Gespräche über unsere Firmenkultur, Verbesserungsmöglichkeiten, Statistik. Ich sage manchmal, so als geflügeltes Wort, dass nichts einfach ist in unserem Unternehmen, aber gerade fühlt sich alles leicht an.
Wir unterbrechen ein paar Mal, für kleinere Pausen und Lunch, es wird Rücksicht genommen auf ein 15-minütiges Meeting von mir, das ich per Videocall absolviere. Nach dem Training bleibe ich mit dem Trainer noch ein bisschen sitzen, wir reden über dies und das und dabei natürlich über das, was wirklich wichtig ist. Er verabschiedet sich, und ich mache noch einen Videocall mit meinem Geschäftsführer, der gut drauf und gerade ziemlich lustig ist. Ich schreibe noch einen beruflichen Text, es ist wie manchmal beim bloggen: wenn es sich leicht liest, war es schwierig zu schreiben. Als ich fertig bin, halb acht Ortszeit, stelle ich fest, dass ich mich auf der Konferenzetage eingeschlossen habe. Die Aufzüge funktionieren nicht mehr. Zum Glueck weiss ich mir zu helfen, finde ein Festnetztelefon, in dem die Nummer der Rezeption eingespeichert ist. Man lässt mich über den Lastenaufzug raus.
Als ich raus auf die Straße trete, nieselt es leicht. Ich bin erst indigniert und denke dann: passt.
Statistik:
Laune: 8/10
Fitness: 7/10
Druck: 8/10
Schlaf: 6/10