in unruhigen Nächten II

Ich bin gut gelaunt und guter Dinge.
Dennoch hat mir mein Unterbewußtsein, daß – wie der Rest von mir – recht straightforward ist, letzte Nacht folgenden Traum zukommen lassen:

Ich bin zu Weihnachten bei meinen Eltern. Ich bin wieder zwölf Jahre alt, und sitze extrem wütend in meinem Kinderzimmer. Irgend etwas ist falsch gelaufen: ich wurde benachteiligt, zu Unrecht gerügt oder meine Schwester wurde bevorzugt. Da fällt mir ein: ich bin ja schon groß! Ich kann ja einfach gehen! Also mache ich mich, meinen schwarzen Trolley hinter mir herziehend, auf den Weg. Nur: wohin? Ich bin ja mit dem Zug gekommen, aber meine Eltern wohnen auf dem Land. Keine Straßennamen, kryptisches Hausnummernsystem: keine Chance, daß mich ein Taxifahrer findet. Also laufe ich zur Bushaltestelle im Nachbarort, von der aus dreimal täglich ein Bus in die nächste Kleinstadt fährt (dort gibt es einen Bahnhof!). Ich sitze im Haltestellenhäuschen und bin wieder zwölf.

Als ich aufwache, bin ich immer noch guten Mutes. Und vielleicht ist das die beste Grundlage, damit es dieses Jahr ein schönes Weihnachtsfest mit den Eltern wird. Ich habe, was Eltern angeht, eigentlich ein ziemlich gutes Los gezogen. Daß man sich liebt, kann man eben selten anbringen, in Weblogs nicht und in Weihnachtskarten auch nicht.
Soll ich trotzdem mal den Taxiruf in mein Mobiltelefon einprogrammieren?

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