2005 im Rückspiegel

Jahresrückblick angelehnt an Franziskript.

der beste Tag: im August – der beste Sex, nicht nur des Jahres, sondern des Milleniums.
In 2004 hatte jemand suggeriert, ich sei schlecht im Bett („zu passiv“). Das hat mir lange zu denken gegeben, aber jetzt weiß ich: stimmt nicht. Es braucht nur jemand, der meine guten Seiten zum Vorschein bringt. Und zu schätzen weiß.

der schlimmste Tag: im Juli. Ich hatte in meiner neuen Wohnung im Ruhrgebiet ab 7 Uhr morgens auf den Möbelwagen gewartet, der erst gegen 14 Uhr ankam. Möbelpacker & ich waren extrem gereizt. Anschließend von 18 Uhr bis Mitternacht im Auto nach Berlin gefahren, weil ich am nächsten Tag arbeiten mußte. Mit der Mitfahrzentrale einen Lederschwulen mittleren Alters mitgenommen, der in seiner Freizeit Udo Lindenberg imitierte und ein schweres Alkoholproblem hatte. Der angetrunkene Lederschwule und eine ebenfalls mitreisende Afroamerikanerin, die sich mit Flohmarkt & Comedy durchs Leben schlägt, haben sich 500 km lang unheimlich gefetzt.

Zugenommen oder abgenommen?
ich war füllig, ich bin füllig, ich werde füllig sein, nur eines lehne ich erfolgreich ab: fülliger zu werden.

Haare länger oder kürzer? Einmal wurden sie geschnitten.
Sind aber immer noch zufriedenstellend (=zwischen Hüfte und Taille) lang.

Kurzsichtiger oder weitsichtiger? bin generell kurzsichtig und trage manchmal (autofahren, Kino, Orientierungslosigkeit, fernsehen) eine Brille. Häufigkeit des Brilletragens hat 2005 zugenommen.

Mehr ausgegeben oder weniger? Viel ausgegeben für den Umzug, aber auch viel wiederbekommen. Außerdem endlich verstanden, wie das mit der Steuererklärung funktioniert und daß es sich lohnt.

Der hirnrissigste Plan? Dankbarkeit oder zumindest Anerkennung zu erwarten.

Die gefährlichste Unternehmung? Rückblickend weiß ich, daß sich das
ganz schön gefährlich weiterentwickelt hat.

Das leckerste Essen? Suppe mit Weinbergschnecken in einer schwäbischen Gaststätte, in Gesellschaft meines Vaters.

Das beeindruckendste Buch?
China Mièville: Iron Council.

Der berührendste Film?
Contergan: die Eltern
Da steht zwar 2004, aber ich habe ihn erst 2005 gesehen, am späten Abend, und saß wie gebannt vor dem Fernseher.
(Am 9. Januar 2006 gibt es eine Wiederholung)

Das beste Lied?
Bernd Begemann: ich spiele mit dem Gedanken

ich spiele mit dem Gedanken
aufzuhören
vollzutanken und endlich heimzukehren
ich spiel mit dem Gedanken
sauber rauszukommen aus allem
ich lasse nichts zurück als ein schwarzes Loch im Schnee
wenn ich die Kupplung trete und den Zündschlüssel dreh’…

Das schönste Konzert?
The Cure, Wuhlheide, in einem Pulk meiner berliner Freunde.
Bernd Begemann

2005 zum ersten Mal getan? Meine Lieblingsstellung entdeckt.

2005 nach langer Zeit wieder getan?
Mit jemandem zusammen gewesen, mehr als nur körperlich. Wenn auch nur für ein Wochenende oder so.

Drei Dinge, auf die ich gut hätte verzichten mögen?
so viel zu arbeiten (3x).


Die wichtigste Sache, von der ich jemanden überzeugen wollte?

Jedes Jahr versuche ich die Menschen davon zu überzeugen, mich zu lieben. Mit wechselndem Erfolg.

2005 war…?
Viel, viel besser als 2004, aber das war ja auch ein Scheißjahr.
Ansonsten: zu viel gearbeitet, zu wenig gelebt.

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