Wo man sein wird im fünf Jahren oder zehn.
Wahrscheinlich werde ich die graue Businessuniform tragen, darunter Seide und Spitze. Die Haare sind hoffentlich noch rot, der Mund wird ganz sicher immer ein wenig röter sein, als es sich schickt. Werde ich immer noch diese Liebe für Flughäfen haben? Werde ich immer noch kindlich staunen, leise lächeln, wenn ich bei 120 auf der Autobahn die Wolkenformationen und den weiten Horizont bestaune? Überhaupt – werde ich mehr lächeln oder weniger als dieser Tage?
Vielleicht besitze ich Rabattkarten von Hotelketten und lade Bilder von Flugzeugmenüs hoch, kenne alle Tricks der Bahn und tausche in Foren Tipps zum platzsparenden Packen aus.
Wartet jemand zuhause auf mich? Telefoniere ich abends stundenlang mit dem Liebsten, oder reiße ich Geschäftsmänner an der Hotelbar auf?
Öffnet mir jemand die Tür oder habe ich eine dieser kleinen, gesichtslosen Wohnungen, die man gut alleine lassen kann? Kocht jemand für mich oder bin ich Stammkundin im Bahnhofssupermarkt?
Bin ich glücklicher oder unglücklicher als heute? Wahrscheinlich werde ich genauso glücklich oder unglücklich sein wie jetzt.
Neulich hat mich jemand gefragt, ob ich bereue, was ich heute tue. Nein, habe ich gesagt, es ist genauso, wie ich es mir gewünscht habe.
Es sieht nur von außen immer anders aus, als es innendrin wirklich ist.
Es ist genauso und gleichzeitig komplett anders, als ich es mir vorgestellt habe.
Wie wird die Zukunft? Genauso, wie ich sie mir vorstelle, und gleichzeitig komplett anders.