Innendrin

Der Cursor blinkt mich an, und naja, ich weiß ja auch nicht. Blog like nobody is reading. Wozu überhaupt irgendwas aufschreiben.

Es kommen manchmal Dinge hoch beim schreiben, die mir vorher nicht klar waren. Ein Stein, ein kurzer Schlag, zart und hart, und innendrin: ein Ammonit. Und beim nächsten Mal: nur Geröll.

Eigentlich ist es doch ein Leben eingehüllt in einen Kokon, in Watte und Seide, in Privilegien und Wohlstand. Alle priviligierten Menschen behaupten von sich, sie hätten sich ihren Erfolg hart erarbeitet.

Mir fehlt es an nichts, in diesen Tagen der Einschränkung. Mir fehlt es an nichts, außer an Zeit, weil ich mehr will, weil ich mir mehr vorstellen kann, als ich Zeit und Kraft habe. Nicht mehr genug Akku.

Vielleicht fehlt es mir auch an Mut. Die eine oder andere fest verschlossene Dose in mir öffnen, die fest zugedrehten Schraubgläser. Emotional nicht mehr immer in der Mitte sein, zwischen vier und acht, sondern auch mal in Ekstase, oder Agonie.

Lieber nicht.

Am liebsten nur schöne Geschichten schreiben, mit einem Spannungsbogen, einem charmanten Twist und einer Pointe. Einen Text, der ein wohliges Gefühl erzeugt, bei mir und bei anderen.

Ich warte auf die Pointe, aber es kommt keine.

Es kommt so etwas wie Altersmilde. Ich sehe mich selbst, durch die Augen von Novemberregen, per Videokonferenz auf dem Handy links hinter meinem Kopf. Sehe mich selbst, wie ich mich gegen das Gitter werfe, leicht absurd. Wie ja eigentlich alles leicht absurd ist, wenn man drüber nachdenkt.

Der Cursor blinkt. Ich weiß ja auch nicht.

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