Ich hatte mich schon hingelegt. Bin dann doch wieder aufgestanden. Habe meine rote Stehlampe angeknipst. Bin zu meinem Schreibtisch gegangen. Habe aus der untersten Schublade ein Blatt Konzeptpapier genommen. Habe es in der Mitte gefaltet. (Ich mag A5). Habe mit dem erstbesten Stift die Worte darauf geschrieben, die aus meinem Kopf nach draußen wollten. (Es war ein roter Fasermarker). Habe das beschriebene, gefaltete Blatt vor dem Bett liegen lassen. Bin eingeschlafen. Bin am nächsten Morgen aufgestanden, habe das Blatt in meine Tasche gesteckt, um es auf der Arbeit in den Computer zu tippen und in mein Weblog zu stellen. Habe vergessen, es zu tun/ zu viel zu tun gehabt/ zu viele, die mir über die Schulter schauen/ nicht die richtige Atmosphäre. Habe erst eine Woche später wieder an das Blatt gedacht. Konnte es nicht mehr finden.
Ich konnte es einfach nicht mehr finden.
Und seitdem, so scheint mir, habe ich auch das verloren, was es braucht, um zu schreiben.
Die Geschichten werden nicht weniger, aber sie wollen sich nicht mehr aufschreiben lassen.
Vielleicht haben sie Angst, daß sie verloren gehen.