In ein paar Tagen treffen wir uns, und ich möchte Dir immerzu sagen, wie sehr ich mich darauf freue. Der Satz trägt bereits Gebrauchsspuren und fühlt sich dennoch neu an, wie etwas, das einem gerade erst klar geworden ist.
Am Samstag jedoch überkommt mich eine seltsame Angst. Ein Druck auf der Brust, die Kehle eng, die Welt verliert an Farbe. Plötzlich habe ich Angst, daß das alles doch nur ein cosmic joke ist. Nach hinten losgeht. Nichts wird, wie ich es mir wünsche.
Dann schreibe ich Dir eine SMS, in wenigen Minuten schon die beruhigende Antwort. Du bist da, du denkst an mich, wie ich an dich, und mir wird leicht.
Nur manchmal ergreift mich für einen Moment ein klammes Gefühl. Ich weiß, daß ich einen Preis bezahlen muß für die Zeit mit dir. Kennst Du dieses Gefühl, das man manchmal hat, wenn man an die noch ausstehende Kreditkartenabrechnung denkt? Man weiß nicht, wie hoch sie sein wird, aber man weiß, sie wird kommen.
Dann zucke ich mit den Schultern und denke: wenn ich eines gut kann, dann Enttäuschungen aushalten. Was mir schwer fällt, ist die Unsicherheit, die Unberechenbarkeit der Realität. Aber gerade das sollte ich mir zutrauen, denn gerade das wird mir gut tun. Mich mutig einzulassen auf jenes, was sich nicht berechnen läßt. Das Wasser wird mich tragen. Ich will dich spüren, überall.