Ein Kollege hat mir vom Tod seines Vaters erzählt. Der Bypass war sieben Jahre her, da erlitt er mehrere kleine Infarkte, die er vor den Familie verbarg. Er wollte nicht ins Krankenhaus, er wollte keine neue Operation. Er wollte nicht auf einem metallenen Tisch sterben.
Im Jahr seines Todes besuchte er noch einmal all seine Geschwister und seine Kinder. Sein Sohn, mein Kollege, hatte seine Doktorarbeit beendet, und in einer Herbstnacht starb der Vater in seiner Wohnung. Am morgen fand ihn seine Frau, von der er seit fünfzehn Jahren getrennt lebte. Einer seiner Söhne, gelernter Altenpfleger, wusch ihn. Ein paar Tage später wurde er beerdigt. Seine Kinder entwarfen einen Grabstein.
Ohne daß er es ausspricht, weiß ich, daß mein Kollege großen, herzzerreißenden Schmerz durchlebt hat. Vielleicht irre ich mich, aber mir scheint, daß heute, ein paar Jahre nachdem der Tod dieses Loch in diese Familie gerissen hat, nur noch gute Erinnerungen bleiben.