Ich träume, daß ich dir ins Gesicht schlage, mit zwei Schritten auf die zugehe und Dir einfach eine runterhaue, voller Wut. Du nimmst den Schlag mit leichtem Trotz, du weißt, du hast es verdient und kannst doch nicht ändern, was der Grund dafür ist. Als du mich mit deinen dunklen Augen ansiehst, legt sich Begehren wie ein sanftes Tuch auf meine Wut: wie schön du bist, kräftig und jung, aufrecht wie eine Säule, und wie du leuchtest, leuchtest. Ich will dich, und ich kann dich nicht haben.
Ich wache auf, stehe auf, mache Kaffee, ziehe mich an, male mir ein Gesicht und schlüpfe in die, die ich tagsüber bin. Meine Hände arbeiten von selbst, alles Routine, wähend mein Geist noch mit dem Traum beschäftigt ist. Es scheint einen Ort der wilden Emotionen in mir zu geben, so tief, es bliebe dem Computertomographen verborgen, so tief, man müßte mir das Brustbein aufsägen, um ranzukommen. Seltsam, ausgerechnet dich dort zu finden, wo ich doch dachte, ich könnte dich abwaschen wie Staub oder Smog. Vielleicht ist es nur ein Bild von dir in meinem Kern, um das nun das Magma meiner Emotionen kocht und brodelt. Wut und Lust verschmelzen, das kommt mir nicht richtig vor, doch jene Instanzen, die urteilen, gibt es nur außen, nicht innen. Ich schließe die Tür und gehe zur Arbeit, und auch mich verschließe ich, so gut ich kann.