5. Mai 2021

Müde, aber nicht unangenehm, nicht erschöpft und nicht ausgebrannt müde, auch nicht wohlig entspannt müde, irgendwas dazwischen.

Der Monatsfünfte ist heute, was machst du eigentlich den ganzen Tag.

Ich bin aufgestanden. Ich bin aufgestanden, habe mich über den Sonnenschein gefreut (nur kurz). Ich habe mir einen Kaffee gemacht, dabei die Spülmaschine ausgeräumt, dann im Internet gesurft, mich angezogen, den Müll runter gebracht, meiner Mutter die Zeitung vorbeigebracht, mich kurz mit ihr unterhalten, und bin wieder in meine eigenen Wohnung gegangen. Ich habe den Computer hochgefahren und angefangen zu arbeiten.

You either have an emails job, or you have a boxes job, heißt es ja so schön, ich glaube, ich habe das schon einmal zitiert. Bei mir ist es eher ein Email-Job. Heute war ein guter Tag, mit 60-70 eingehenden Emails, etwa 35 habe ich selbst geschrieben. Wenig Termine, ein Gespräch mit einem externen Dienstleister, sehr produktiv, und ein Gespräch mit einem Kandidaten. Außerdem ein Gespräch mit meinem Chef, eher beschwerlich, denn wir sind nicht einer Meinung, brechen an den allzu bekannten Kanten auseinander. Ich sage ihm, er soll strukturiert führen, er hält das alles für Blödsinn. Wir haben uns aber nicht so sehr gestritten, wie das manchmal der Fall ist; er war mir gegenüber nicht ganz so garstig, ich habe nicht gestichelt, wir werden den Streitpunkt nächste Woche im Meeting noch einmal besprechen, und ich habe mir dann einfach Lammkoteletts gemacht.

Was war sonst noch. Das Wetter war sehr intensiv, Gewitter mit Donner, Platzregen, schwarze Wolken, dann wieder Sonnenschein, nur einen Moment später Sturm, eine Email später ist es wieder ganz anders.

Ich spiele ein Retro-Klickspiel, Zuma heißt es, man schließt mit farbigen Kugeln auf eine Kette von farbigen Kugeln, ehe diese im Abgrund verschwinden. Es gibt zehn Levels, ich hänge auf 9-4 fest, Tage oder Wochen schon, weiß nicht genau, woran es liegt, keine Geduld, kein Glück?

Bisschen kaltes Lamm zum Abendessen, dann mit Novemberregen über die vierte Verordnung zum Infektionsschutzgesetz, mein neues Auto, den Mann von Frau Herzbruch, eine gemeinsame Freundin, unser jeweiliges Büro und die Notwendigkeit und Ausführung regelmäßiger Teamgespräche gesprochen. Auf Twitter gefragt, worüber ich bloggen soll, Antworten wenig nützlich (Pastaformen, Lady Gaga, Neuwagengeruch, Muttertag, Karaoke, Bäckereibesuche).

Gebloggt.

Vielleicht noch fürs Archiv: es fühlt sich gerade ganz leicht hoffnungsvoll an. Immer mehr Menschen werden geimpft, auch im nahen Umfeld. Beruflich und privat sprechen wir vermehrt darüber, wie es sein wird, wenn ein Großteil vollständig geimpft ist, und es entsteht im Kopf eine Vorstellung der neuen Normalität. In meine Hoffnung mischt sich eine große Portion Vorsicht, es könnte noch so allerhand passieren bis dahin – Stichwort: Varianten – aber auch ich fühle mich ein bisschen.. optimistisch. Das mag aber auch am Frühling liegen, oder den Hormonen, oder daran, dass ich gerade einen einigermaßen bewältigbaren Workload habe. Mal sehen, wie gut dieser Absatz altert.

Ein Gedanke zu „5. Mai 2021

  1. das klingt gut, als ob du ein stückweit angekommen bist im alltag der pandemie. ich hoffe sehr, dass sich wirklich alles wieder irgendwie fängt und auflöst. die frage nach blogthemen habe ich verpasst, möchte als fan von dekadenten tv-serien wie „the grand tour“ den vorschlag mit dem neuwagengeruch aber unterstützen.

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