Ich muß unbedingt Kleenex kaufen und mir wieder eine Packung neben das Bett stellen. Nachts kommen die Tränen, nicht wie Regentropfen, sondern Wasserfälle. Das ist mir nicht so peinlich wie mein Durst nach Umarmungen. Ich erschleiche sie mir, lege hier und da einen Arm um eine Kollegin. Gehe extra bei Christina vorbei, die umarmt mich immer. Stehe dichter neben dem großen, breiten Kollegen, als es schicklich ist. Unsere Köpfe berühren sich fast, als er mir etwas am Monitor zeigt. Wenn er neben mir geht, streicht sein Ellbogen manchmal über meinen Oberarm, wo mein T-Shirt-Ärmel zu kurz ist.
Ich bin so durstig. Ich schäme mich. Ich bin wie jemand, der aus der Tasse eines Kollegen trinkt.