on beauty

Bitchy Jones denkt über Schönheit nach: couples are of similar relative attractiveness. Most of the world works like this. Nun ordnet Bitchy Jones sich selbst als eher unscheinbar ein, während ihre beiden (!) Lover äußerst attraktiv sind. In diesem Zusammenhang beschreibt sie ein Gefühl von Verunsicherung, das ich nur allzu gut kenne. Als dieser Mann mir am Bahnsteig entgegen kam, dachte ich: oh scheiße, fragmente, das ist eine Nummer zu groß für dich. Gleichzeitig war ich geflutet von Begierde: ihn auszuziehen, meine Hände über seiner nackten Haut wandern zu lassen, ihn zu riechen, ihn zu schmecken, in ihn hineinzukriechen. Wunsch und Wirklichkeit, ein Drahtseil dazuwischen, der Wind in meinen Haaren, dann der Absturz.
Bei Bitchy geht es gut aus: I’m very lucky. And I built all my luck myself.

Gewitter.

„Wenn man einen Nagel irgendwo reinhaut und ihn dann wieder rauszieht, bleibt trotzdem ein Loch zurück.“

Der Zusammenhang zwischen Milchpreis und Lebensqualität der Milchkühe.

Rock’n Roll (2)

Neues von den Zähnen: ich bin den Ratschlägen in den Kommentaren gefolgt und habe mir eine zweite Meinung eingeholt. Die Zahnärztin wurde mir von Midori empfohlen.

Zahnarzt 1: eine Krone oben links, eine Teilkrone oben rechts, drei Inlays (Keramik) in den Backenzähnen unten. Eigenanteil für diesen Rolls Royce unter den Zahnversorgungen: 2000 Euro.

Zahnärztin 2: eine Krone oben links und ein Teilkrone (Gold) mit Titanstift für den wurzelbehandelten Zahn oben rechts. Außerdem hat sie noch zwei Karies (Mehrzahl von Karies?) an meinen beiden oberen Weisheitszähnen gefunden, die sie mit Kunststoff (?) füllen würde. Gesamt 828 Euro. Die Backenzähne unten sind kariesfrei und müssen nicht dringend versorgt werden, auch wenn die Füllungen nicht mehr im besten Zustand sind. Der wurzelbehandelte, kariöse Zahn oben links könnte auch zunächst eine Zementfüllung bekommen, dann würde es billiger werden: 518 Euro.

Ich habe mich bereits für Zahnärztin 2 entschieden, weil sie mich einfach besser beraten hat. Noch unschlüssig bin ich mir, ob ich jetzt die Teilkrone machen lasse oder nicht. Ohne Teilkrone wäre ich nicht komplett pleite, was gut ist weil ich diesen Monat noch zum TÜV muß. Mit Teilkrone wäre der Sparstrumpf komplett leer und ich würde wahrscheinlich ein wenig in den Dispo rutschen, in den ich wahrscheinlich noch tiefer rutsche, wenn ich im Oktober Ruth übers Wochenende in London besuche und wenn die Heizkostennachzahlung kommt. Was würde der Schuldenberater von RTL dazu sagen?
Ach, was ist schon Geld.

Leseliste für heute:

Halbschatten berichtet aus Amerika.

Exdirk: Projekt Sohn. Eins, zwei, drei.

Planet Pikas erzählt, was bei einem Ausflug aufs Land passieren kann.

St. Burnster wird meta.

GaijinSmash:
Geschichten von einem Afroamerikaner, der in Japan lebt. Er ist gerade mit seiner japanischen Freundin zusammengezogen. (Sex).

Ker0zene? Nochmal? Jepp, nochmal. (andere Geschichte).

Rock’n Roll (1)

Es ist ein relativ schlechter Vergleich, zu sagen, Blogs wären wie Musik. In einer Band auf Jugendzentrum-Niveau zu spielen verlangt mehr Professionalität als ein Blog zu schreiben, gleichzeitig sind auch berühmte Blogger nicht so berühmt wie Musiker. In der Blogosphäre steckt nicht ansatzweise soviel Geld wie in der Musikindustrie, für Musik muß man meist zahlen, fürs Lesen von Blogs so gut wie nie.
Andererseits ist es auch wieder ein ganz guter Vergleich: ein Blog ist wie eine Band, ein Eintrag wie ein Song. Jedes Blog hat seinen eigenen Stil. Blogs sind Geschmackssache – so wie Musik auch. Und genauso wie damals das erste Album der Smashing Pumpkins, so haut einen heute manchmal ein Blog oder ein Eintrag völlig von den Socken: weil es etwas neues, ursprüngliches, nie gehörtes, wahres, aufrichtiges ist. Weil es rockt.
Mir passiert es oft, daß ich plötzlich – Jahre später – Musik von Künstlern entdecke, die ihren Zenit schon längst durchschritten haben. Da fällt mir auf einmal auf, daß die Cocteau Twins ganz gute Musik gemacht haben. Weil das schöne Gesicht der Sängerin der Cardigans nicht mehr auf allen Musikkanälen nervt (Musikkanäle spielen heutzutage ja ohnehin keine Musik mehr), kann ich endlich die Schönheit in ihren Songs entdecken. Bill Withers hat großartige Musik gemacht und bestimmt nicht geglaubt, daß sein Song I can’t write left-handed neue Aktualität durch den Irakkrieg bekommen würde.
Ich finde es schön, ganz still und leise, ohne Hype, nur für mich Songs zu entdecken. Deshalb macht es mir auch keine Angst, daß Blogs tot sind, so wie Pop tot ist oder die Achziger. Ich finde immer noch jeden Tag im Netz Geschichten, die mich berühren, die mir gefallen, die mich amüsieren oder nachdenklich machen. In den nächsten Tagen möchte ich verstärkt Links zu aktuellen oder auch älteren Geschichten posten, weil ich Sie ein wenig teilhaben lassen will. Ähnlich wie bei einer Mix-CD oder einer Tracklist wird Ihnen einiges vielleicht gefallen, anderes nicht. Belehren will ich Sie keinesfalls und die Linkposterei wird auch kein Dauerzustand. Versprochen.

KittyKoma mit dem zweiten Teil ihrer Wohnungshistorie: Aufessen! Die Ohren auch!

Ker0zene wird meta, Frau Gröner auch.

Salzblog: es gibt Tage, da wünscht ich, ich wär mein Hund. (Bilder)

die innere Kündigung: anonymisierte Berichte aus unternehmensberateroptimierten Hölle. (Bitter)

Psychospaltung hat eine Appendizitis. (Krass)

Beim Fallensteller muß das Eckige in das Runde. (Cool, süß und kurz)

kommentierte Links V

Ich möchte ein paar Empfehlungen aussprechen.

-> Rocco Poloczek [via Wondergirl.] Da bin ich vor einiger Zeit schon drübergstolpert, war aber leicht pikiert, weil dieser Text zu nahe an dem ist, was ich mache. Jetzt wiederentdeckt, und was soll ich sagen: ich habe ein Herz für selbstmordgefärdete, depressive, suchtgefärdete und ziemlich intelligente junge Männer. Geschmack hat er auch (Bukowski, Jim Knipfel), und bittere, wahre Klarsicht.

-> Kittykoma hat hier ein paar wirklich gute Kommentare hinterlassen, insbesondere den hier:

So richtig gönnen sie sich aber gegenseitig alle nichts. Schließlich muß/will Ihre Schwester mit der neuen Freundin glücklich werden nicht Sie, Frau Fragmente. Die Außenstehenden sehen immer zuerst, wenn etwas nicht stimmt bei einem Paar und wenn es nur die Augenhöhe ist. Es derjenigen wie auch immer mitzuteilen, das ist sinnlos und taktlos.

Ich habe meiner Schwester übrigens nicht meine Meinung über ihre neue Freundin gesagt. Für Ehrlichkeiten dieses Kalibers habe ich schließlich dieses Weblog. Mir ist es wichtig, daß ich hier jenseits aller political correctness aufschreiben kann, was ich wirklich denke. Es is sogar erklärtes Ziel, hier weder mich noch die anderen zu schonen. Dennoch schätze ich Kittys Worte sehr, denn fundierte Kritik kostet viel Mühe und ist daher… eigentlich ein Zeichen von Wertschätzung. Am ersten Satz ist was Wahres dran.
Leider sind Webloggeschichten immer nur Ausschnitte der Wirklichkeit. Was meine Schwester angeht, würde ich gerne drei Geschichten ergänzen wollen: eins, zwei, drei.

-> Ich hasse es, wenn Leute ihr Blog löschen. Der Salzblogger macht das ja auch immer wieder gerne. Jetzt ist er aber wieder da, unter neuer Url mit gewohnt wunderschönen Bildern: Salzblog.

-> Die Nachtschwester:

…wenn die Anwesenden beim Reanimieren auch nach einer Stunde noch keinen Schlußpunkt setzen wollen und im Adrenalinrausch, denn wann haben sie schon mal so viel Action, atemlos den Transport ins nächstgrößere Herzzentrum veranlassen, wenn dieser Patient dort druckmassierterweise in den OP geschossen wird, wenn auch dort kein Verantwortlicher Luft holt, um nach einem Blick in die weiten, lichtstarren Pupillen eine Sekunde lang über die Sinnhaftigkeit des folgenden Unterfangens nachzudenken, medizinisch, ethisch und auch finanziell, wenn im Verlauf der folgenden Notfall-Automatismen der Patient erstmal sicher an der Herz-Lungen-Maschine hängt, todsicher, weil sein Herz auch nach mehreren Stunden und Versuchen, von der Herz-Lungen-Maschine abzugehen, sich weigert, Blut auszuwerfen…

Wenn das mein Vater wäre, was könnte ich tun?
Würde ich sehen, das es vorbei ist?
Dürfte ich an seinem Bett sitzen, seine Hand halten,
wissend, daß es gut ist,
wenn die Maschinen eine nach der anderen langsam ausgehen.

-> Kathrin Passig im Chat/Interview [via Wirres.]

Mensa34: Wie steuert sich eigentlich die Riesenmaschine beziehungsweise die Zentrale Intelligenz Agentur?

Kathrin Passig: Steuert? Wie, steuert? Wir treiben natürlich hilflos dahin, von den Medien hierhin und dahin geworfen. Das spart sehr viel organisatorische Arbeit.

Ich fands lustig.

->Von Flickr via DailyIvy:

elephant

Blowjobs haben etwas magisches, finde ich. Obwohl durchaus anstrengend, sind sie in meiner Erinnerung immer verzauberte, amüsante, kindlich-verspielte Momente. Vielleicht, weil es das einzige Mal in meinem Erwachsenenleben ist, daß ich etwas konnte, einfach so, wie Kinder auf einmal irgendetwas können. Ohne geübt zu haben, ohne eine Schule besucht oder ein Buch darüber gelesen zu haben.

-> In meinen letzten kommentierten Links berichtete ich vom Weblog von Asia Carrera. Die giftgrüne Schrift auf dem pinkschwarz schraffiertem Hintergrund hat mich dann davon abgehalten, dieses Weblog länger zu verfolgen. Als ich kürzlich doch wieder nachschaute, was es denn so neues gibt, mußte ich feststellen, daß Asia Carreras Ehemann mittlerweile bei einem Unfall ums Leben gekommen war, während sie mit dem zweiten Kind schwanger war. Very tragic.

kommentierte Links IV

Aufgrund äußerer Zwänge werde ich frühestens am Sonntag wieder bloggen können. Derweil können Sie:

– sich an den äußerst empfehlenswerten Weblogs aus meiner Blogroll erfreuen.

– mir per eMail Feedback geben oder mich um ein Date

– ihre Aufmerksamkeit folgenden Links schenken:

der Kolumne von Frau Engel.„Schwer ist das Leben, das Weiterleben, für uns, die Lebenden.“

den Fotos von F.antville. The Frank war an vielen Orten, an denen ich auch war. Etwa zwei oder drei Dinge haben sowohl er als auch ich unabhängig voneinander fotografiert und in unser jeweiliges Weblog gestellt. Wenn ich mir seine Fotos anschaue und mit meiner Erinnerung abgleiche, dann wird mir klar, daß es ihm weniger um die Abbildung von Objekten, sondern vielmehr um die Vermittlung seines Blickes geht (und es gelingt).
Auch schön: an den vordergründigen Motiven vorbei das Design seiner Wohnung studieren zu können.

dem Weblog Instant Nirvana. Mit der Einsätzigkeit von Instant Nirvana tat ich mich bislang schwer, jetzt gibt es dort auch längere Texte.
Sein Buch „Wind“ habe ich übrigens vor etwa 5 Jahren mal gelesen, als ich noch jemand anderes war. Voller guter Ideen, ich erinnere mich noch. Leben in einer Windkraftanlage auf dem Meer; Kommunen, die eigene Stadtstaaten bilden.
Man munkelt übrigens, daß MH im November in Berlin liest. Lesung!! Gin Tonic!! Taxis!! Rock ’n Roll!!

dem lesenswerten Artikel über die Eineurojobs von Sören Jansen. Mir gefällt der Tonfall des Artikels und der Gedanke, daß im Grunde niemand gezwungen werden kann – es gibt immer subtile Mechanismen, um sich zu entziehen. Herr Jansen geht recht weit und fordert die glücklichen Arbeitslosen.

den Geschichten von der Pornovideothek. Gibt es einmal etwas harmloser (true porn clerk stories) und, natürlich aus Las Vegas, etwas heftiger mit Videokabinen (Diaries of a porn store clerk).

Asia Carrera Weblog (oder sowas ähnliches). „Mit Weblogs und Internet-Pornografie kann man kein Geld machen, es gibt einfach zu vieles umsonst im Netz“, schwirrt als These durch den Raum. Asia Carrera jedenfalls hat genug Geld verdient, um sich zur Ruhe zu setzten, sage ich, und Fry sagt, hey, er kennt Asia. Und ich gucke ihn an und grinse: er kennt sie, aber wohl nicht über ihr Weblog.

Teilen Sie es sich gut ein. Bis Sonntag.

kommentierte Links III

Zeit für eine kommentierte Linkliste.

Frau Engel hat neu angefangen, bleibt aber gewohnt tiefgründig.

Knut Budnase kann man schon mal an regnerischen Tagen von hinten bis vorne durchlesen. Interessant, wie er Hell-Friede losgeworden ist.

Brain farts habe ich auch von hinten bis vorne durchgelesen, vor allen wegen der Rettungsdienstgeschichten.

Dooce (via Anke Gröner), ein Weblog einer ehemaligen Mormonin, ist wundervoll von schwarzen Humor durchtränkt.

Gesprächsfetzen lese ich schon lange, aber Parka Lewis gegenwärtige Obsession mit Radioweckern verdient besondere Beachtung.

Bara, ein kleines, feines Weblog, das einem ans Herz wächst, bevor man es merkt.

Mit Sebas hatte ich mitgehofft. Dann hat er doch verloren. Eine weitere sad love story.

Auf diese vier Weblogs habe ich ein Auge und bin gespannt, wie sie sich entwickeln:

blick

Beichtblogg

Leben auf Hartz IV

Bloß zu Besuch

kommentierte Links II

etc.pp ist wieder da.

Katharina, die schöne, rätselhaft, gibt es schon länger, aber ich habe sie gerade erst entdeckt.

mein oppek hat sich zu seiner studentenzeit (schlagende verbindung) mal ein stück gesichtshaut raushauen lassen und selbiges dann liebevoll eingeweckt. ’45 dann flucht und vertreibung, ommek rettete kinder und praktisches hauszeug, oppek nahm nur sein weckglas mit.
Andersneu. Herausragend.

Die dünn abgesäbelte, viel zu harte erste Scheibe des Brotes.
[…]
Was macht man damit am besten? Der innere Protestantismus sagt: Iss das! Kinderinafrika! Der innere Hinduismus (genauer übrigens: die innere Bhakti-Frömmigkeit) sagt: Wieso, weih das doch Krishna! Zwei Fliegen mit einer Klappe!

Parka Lewis. Da hab ich den ganzen Tag drüber gelacht, sowohl über „Kinderinafrika!“ als auch über den Begriff „innerer Protestantismus“. Parker Lewis, die Serie, habe ich übrigens in meiner Jugend geguckt.

kommentierte Links

Urspünglich sollen Weblogs aus kommentierten Linkverzeichnissen entstanden sein. Ich versuchs auch mal:

hit and repeat sind tausend Antworten auf die Frage, wie es einem geht, wie man sich fühlt. I want someone to break me… I want to crack open and reveal a nasty kinder-egg type centre, all childproof and incomplete. It’s all talk, no action.

Das hermetische Cafè
Männer in Krisen schreiben immer noch am besten. Großen Dank schulde ich kid37 für den Link zu

Semmel
ich bin schwer verliebt in Semmels Weblog, auch wenn ich nicht von seinem TM auf desdewesche (heißt es nicht „desdaweche“?) überzeugt bin. Semmel ist ohnehin ein ungewöhnliches Wort im Ländle, da spricht man eher von Weck („Laugeweck“). Kehrwoch‘ qualifiziert sich, inhaltlich als auch phonetisch, für den Gegenwettbewerb zum schönsten deutschen Wort. Sätze, die mich zum Schaudern bringen: „Frau Fragmente, Sí hänn doch KEHRWOCH kett letz Woch. Gugetse, des isch doch net sauber. Kaa’s ja au gar net, mit denne Schubber wo Sí da hänn.“
Von Semmel kam ich über diese Verknüpfung zur den letzten Fragen der taz, z.B. Wieso haben Tassenskalen an Kaffeemaschinen mit realen Tassen nichts zu tun?