Innendrin

Der Cursor blinkt mich an, und naja, ich weiß ja auch nicht. Blog like nobody is reading. Wozu überhaupt irgendwas aufschreiben.

Es kommen manchmal Dinge hoch beim schreiben, die mir vorher nicht klar waren. Ein Stein, ein kurzer Schlag, zart und hart, und innendrin: ein Ammonit. Und beim nächsten Mal: nur Geröll.

Eigentlich ist es doch ein Leben eingehüllt in einen Kokon, in Watte und Seide, in Privilegien und Wohlstand. Alle priviligierten Menschen behaupten von sich, sie hätten sich ihren Erfolg hart erarbeitet.

Mir fehlt es an nichts, in diesen Tagen der Einschränkung. Mir fehlt es an nichts, außer an Zeit, weil ich mehr will, weil ich mir mehr vorstellen kann, als ich Zeit und Kraft habe. Nicht mehr genug Akku.

Vielleicht fehlt es mir auch an Mut. Die eine oder andere fest verschlossene Dose in mir öffnen, die fest zugedrehten Schraubgläser. Emotional nicht mehr immer in der Mitte sein, zwischen vier und acht, sondern auch mal in Ekstase, oder Agonie.

Lieber nicht.

Am liebsten nur schöne Geschichten schreiben, mit einem Spannungsbogen, einem charmanten Twist und einer Pointe. Einen Text, der ein wohliges Gefühl erzeugt, bei mir und bei anderen.

Ich warte auf die Pointe, aber es kommt keine.

Es kommt so etwas wie Altersmilde. Ich sehe mich selbst, durch die Augen von Novemberregen, per Videokonferenz auf dem Handy links hinter meinem Kopf. Sehe mich selbst, wie ich mich gegen das Gitter werfe, leicht absurd. Wie ja eigentlich alles leicht absurd ist, wenn man drüber nachdenkt.

Der Cursor blinkt. Ich weiß ja auch nicht.

Wellen

Frau Novemberregen sitzt an ihrem Schreibtisch. Ich sehe sie in einem kleinen Videochat-Fenster auf meinem Telefon, das auf einem Tripod montiert ist. Ich bin es jetzt schon sehr gewöhnt, die Menschen durch dieses kleine Fenster zu sehen.

Frau N. ist müde. Ich sehe das an ihren Augen, ich weiß das aus ihren Erzählungen und ihren Tweets und dem, was ich zwischen den Zeilen lese. Ich mache mir ein wenig Sorgen um sie, und sage ihr das auch, aber sie meint, seit heute 15 Uhr sei diese eine große Sache erledigt, und jetzt sei praktisch nichts mehr zu tun, nur noch ungelesene Emails abarbeiten. Sie nennt eine Anzahl an ungelesenen Emails, die ungefähr zwanzig Mal größer ist als die, die ich noch vor einer Woche hatte, und die mich ziemlich gestresst hatte.

Frau N. tippt ziemlich laut. Ihre Balkontür steht auf, und auf dem Balkon stehen zwei Kisten mit Wasser. Ich weiß, dass auf ihrem Balkon ein kleines Apfelbäumchen wuchs, letztes Jahr sogar eine kleine Wassermelone. Wie ihr Balkon wohl jetzt aussieht?

Hinter ihr steht ein Sofa, das sehe ich nicht, aber ich weiß es. Auf dem Sofa schläft man weder besonders gut, noch kann man darauf besonders gut sitzen, aber es ist ohnehin nur das Ersatzsofa, das wahre Leben findet in ihrer Küche statt, zumindest immer, wenn ich da bin. Auf dem Sofa sitzen zwei übergroße Teddybären. Ich kann mich nicht erinnern, sie bei ihr in Natura gesehen zu haben, entweder ich habe das ausgeblendet, oder sie hat sie erst seit wir videochatten, oder ich war wirklich sehr viel in der Küche. Ich finde die Teddybären etwa so gut, wie sie meine Duftkerzensammlung auf dem Fensterbrett. Über dem Sofa hängen schon seit ein paar Jahren gerahmte Kinderbilder, eines davon mag ich ganz besonders. Es zeigt ein großes katzenähnliches Tier mit langem Hals, wie ein Alpaca, und Schnurrbart, und es ist bunt, unter anderem gelb und blau. Das Bild macht mir immer gute Laune.

Frau N. hat gut sitzende Haare heute. Sie trägt ein helles Shirt, das mit zarten Blumen bedruckt ist. Am Hals sitzt es ein bisschen labbrig, aber das ist so gewollt, glaube ich, ein Wasserfallkragen. Darüber trägt sie eine dünne schwarze Strickjacke, wenn man ganz genau hinschaut, sieht man ein feines Strickmuster. Frau N. isst sehr genüsslich Gurkenscheiben. Es knackt so ein bisschen, aber nicht unangenehm. Wir haben eben über unsere jeweiligen Büros gesprochen, sie hat mir eine Begebenheit erzählt, die sie „lustig“ findet, will sagen: absurd. Games people play. An einer Stelle wird ihre Stimme ganz hart, leise und unerbittlich. Ich würde mich mit Frau N. nicht anlegen wollen, würde nicht über diese eine magische Linie gehen wollen. Wenn man drauftritt, klingt ihre Stimme so, hart und kalt, eine letzte Warnung, und wenn man Beobachterin sein darf, so wie ich, kann man gar nicht anders, als Frau N. unglaublich cool zu finden.

Jetzt hat sie sich ein Bier aufgemacht.

In unserer Firmenzentrale gibt es eine Projektmanagerin, die ich bewundere. Sie ist zwar nicht ganz so cool wie Frau N., aber sie hat es immerhin geschafft, unsere doch eher schwerfällige Organisation ein kleines Stück zu verändern und hat, ohne formelle Weisungsbefugnis zu haben, sehr beschäftigte Leute aus operativen Bereichen und sehr eitle Leute aus der Führungsebene dazu gebracht, einigermaßen zeitnah Aufgaben zu erledigen. Diese Projektmanagerin hat auch etwas eingeführt, das ich bis dahin nicht kannte: „Lessons learned“. Das bedeutet, dass man nach einem Projekt zusammenkommt und gemeinsam bespricht, was für die erfolgreiche Durchführung des Projektes besonders hilfreich und was besonders hinderlich war.

Was von dem, was ich im Zuge dieser Pandemie gemacht habe – beruflich und privat – war im Nachhinein hilfreich, und was war hinderlich? Wo war ich schnell, wo war ich zu langsam? Was waren gute Entscheidungen, und was eher schlechte?

Beruflich gesehen war eine der besten Entscheidungen, dass wir relativ früh weitere Laptops gekauft haben. Es gab da auf dem deutschen Markt schon keine mehr, aber der für das Procurement zuständige Kollege in der Firmenzentrale konnte welche von genau der Marke kaufen, die wir nutzen. Er hat die letzten 11 Exemplare auf dem Markt aufgekauft, und wir haben 10 davon bekommen. Zu dem Kollegen aus dem Procurement – ein eigentlich eher wenig sexy Bereich – habe ich über die Jahre ein sehr gutes Verhältnis aufgebaut. Ihm Pralinen zu Weihnachten geschickt und so. Alles, was er brauchte, sehr zeitnah erledigt. Viele freundliche Telefonate und Emails. Es war leicht, weil ich ihn gerne mag, aber sagen wir mal so: für unseren Standort habe ich alles bekommen, worum ich ihn gebeten habe. Bei den IT Guys habe ich auch ein passables Standing.

Schlechte Entscheidung: wir haben zu spät gecheckt, dass wir auch die stationären PCs abbauen und den Leuten zuhause hinstellen können. Auch schlecht, aber kaum vermeidbar: wir haben Laptops aus einer Reserve eingesetzt, die nicht gut genug vorbereitet waren. Und einige IT-Probleme hätten wir schneller als den Hauptsitz der Gruppe melden sollen, die waren für uns einfach unlösbar.

Generelle Kommunikation war sehr gut, der Kontakt lief beinahe nahtlos per Videokonferenz mit allen weiter, Stimmung und Engagement war klasse, da zeigt sich, was man über Jahre aufgebaut hat, oder eben auch nicht.

Einen richtigen Riecher hatte ich, als ich am letzten Abend vor dem Home Office alles, aber auch wirklich alles aus meinem Sitzplatz im Büro eingepackt und zuhause wieder nahezu identisch aufgebaut habe: zwei Bildschirme, kabellose Tastatur, Notizbuch, Blöcke, Stifte, Fidget Gadgets, Ich hätte mehr Verlängerungskabel hamstern sollen.

Wahnsinnig viel Verknappung habe ich in meinem Leben noch nicht erlebt. Der Online-Handel (Amazon!) trat zwar erst in mein Leben, als ich schon Mitte zwanzig war, aber die meisten Dinge liessen sich stets zeitnah erwerben. An Verknappung habe ich vor allem drei Erinnerungen:

Zum einen, wie ich 1990 mein erstes Cure-Albm gekauft habe, natürlich Disintegration. Es gab zwar schon CDs, aber ich hatte noch keinen CD-Spieler und war insgesamt von dem Konzept auch nicht so überzeugt. Ich habe Disintegration also auf Kassette gekauft, und zwar in einem Elektrofachgeschäft in der Fußgängerzone. Es war nicht nur ein Elektrofachgeschäft, es war „das“ Elektrofachgeschäft, es hiess nach seinem Besitzer „Kwast“, und man sagte nicht: ich gehe ins Elektrofachgeschäft, man sagte: ich gehe zum Kwast. Der Kwast hatte rechts Staubsauger, geradeaus CD-Spieler, links einen Tresen und hinter dem Tresen eine Musikabteilung, die Kassetten und CDs fein säuberlich nach Namen und Genre („Kinderhörspiele“) sortiert. Eine Musikkassette kostete 20 DM, Taschengeld von einem ganzen Monat. Dass es von The Cure mehr Kassetten geben könnte, als der Kwast vorrätig hatte, sollte ich erst bei unserer Klassenfahrt nach Hamburg entdecken, da konnte ich mehr durch Zufall eine Biografie von The Cure erwerben, hinten mit Diskografie. Wikipedia gab es ja auch noch nicht. Ich habe dann jeden Monat, oder jeden zweiten, wenn ich schwach war und auch mal Geld für Eis oder ein Buch ausgegeben habe, eine Kassette von The Cure gekauft. Was der Kwast nicht hatte, konnte man bestellen. So rückblickend bin ich mir gar nicht sicher, ob das Verknappung war, oder nur eine enorme Verlangsamung des Kaufprozesses in einem Alter, in dem man keine Geduld hatte.

Zweitens. So richtig arm war ich nie. 2000 habe ich The Cure auf einem Teil ihrer Tour begleitet, von Februar bis Juni (Werchter), meine ich, müsste ich aber nochmal nachrecherchieren. Danach hatte ich dann wirklich kein Geld mehr, Dispo überzogen, Kreditkarte überzogen, und als Studentin kein richtiges Einkommen. Ein paar Monate lang oder vielleicht länger stand ich dann mit 5 Euro im Supermarkt, aber noch fünf oder zehn Tage, bis ich wieder Geld abheben konnte. Zum Glück esse ich gerne Nudeln, bis heute, zum Beispiel zwei Esslöffel saure Sahne vermischt mit einem Esslöffel Tomatenmarkt, alles kalt, und dann die warmen Nudeln drüber.

Drittens. Als es anfing mit den Hitzewellen im Sommer, also regelmäßig ab 2012 und nicht nur enfach so wie 2003, da wollte ich einen Ventilator kaufen. Und zwar an dem Tag, an dem es bereits 38 Grad hatte, und an dem 40 Grad und mehr für die nächsten Tage angesagt war. Ich musste feststellen, dass Ventilatoren ausverkauft waren. Bei Saturn und Media Markt hat man mich ausgelacht, und ich wohnte schon lange nicht mehr dort, wo es einen Kwast gab. Bei Amazon waren die Lieferzeiten enorm lang, und es gab nur noch Modelle, die eher kritische Bewertungen hatten. Ich habe dann ein Modell gekauft, von dem ich nicht überzeugt war und das sich nur sehr schlecht zusammenbauen liess. Als es geleifert wurde, war die Hitzewelle beinahe vorbei. So richtig im Einsatz war es nie, bis ich es dann entsorgt habe.

Da ich aber wusste oder zumindest vermutete, dass es im nächsten Sommer wieder so eine Hitzewelle geben würde, habe ich ein Jahr später im Frühjahr einen sehr preisgünstigen und leistungsstarken Ventilator erworben, der wunderbar funktioniert und mir gute Dienste leistet, bis heute.

Wenn ich wüsste, dass eine zweite Welle an COVID-19 Infektionen käme, und dies einen erneuten Lockdown nötig machen würde, was würde ich dann kaufen?

Lebensmittel scheinen mir in Deutschland kein so großes Problem zu sein. Die Supermärkte sind immer offen, und wenn sie es nicht sind, haben wir viel größere Probleme als dass wir nicht genügend Nudeln zuhause haben. Aber vielleicht möchte ich nicht in den Supermarkt gehen, oder zumindest nicht so häufig. Für so einen Fall hilft ein „aktiver Vorrat“, also das aufstocken, was man ohnehin verbraucht. Pickelsteiner Eintopf in der Dose ist sehr lange haltbar, aber das esse ich nicht, auch nicht im Jahr 2025, wenn es abläuft. So ein leckeres finnisches Knäckebrot schon eher. Wichtig sind für mich auch Gewürze, eingelegter Knoblauch, Zitronensaft, Waschmittel, Tabs für die Spülmaschine, ein paar Kräuter auf dem Balkon. Alles, was das Home Office noch angenehmer machen könnte. Bargeld, kleine Scheine, Trinkgeldfähig. Bandbreite und Volumen. Geburtstagskarten, Geschenkpapier, Briefpapier.

Ich hab es leider verpasst, zum Optiker zu gehen und meine Brillenstärke neu vermessen zu lassen. Mit Kontaktlinsen sehe ich zwar gut, aber mit den richtigen Werten hätte ich online eine neue Brille bestellen können. Dafür habe ich großes Glück, weil ich mit allen Zahnbehandlungen durch bin, letztes Jahr zwei Wurzelkanalbehandlungen.

Was ich wirklich bereue: ich habe mich am Anfang zu sehr darauf konzentriert, dass der Virus auf Oberflächen nachgewiesen werden kann. Dabei habe ich die Meldung, dass der Großteil der Infektionen über die Tröpfcheninfektion erfolgt, erst spät wahrgenommen, und erst spät verstanden, wie hilfreich Masken sein können.

Frau N. zählt die Katzen durch. Es ist spät, und sie ist müde. Mir ist, als hätte ich hier noch etwas vergessen. Ich habe eine ganze Menge vergessen, man wird blind für die eigenen Privilegien. Aber für heute soll es reichen.

Ich wünsche Frau N., dass die nächste Welle nicht so bald kommt, und sie sich ein bisschen ausruhen kann, bis es wieder wild wird.

im Büro

Ins Büro gefahren, am frühen Nachmittag. Ich kenne die Strecke genau, ich kenne jeden Meter, jede Erhebung, jedes Haus, jeden Autobahnabschnitt. Aber das Licht ist mir ganz fremd, alles fühlt sich vertraut und geichzeitig fremd an, wie in einem Traum. Ich versuche, mich zu erinnern, ob ich überhaupt einmal zu dieser Zeit in diese Richtung gefahren bin. Vielleicht im Sommer auf dem Weg in den Badesee, an einem Samstag?

Ich suche nach einem Vergleich, um die Verkehrsdichte zu beschreiben. Es ist nicht wie der Verkehr an einem Samstagnachmittag. Es ist entfernt wie der Verkehr in den Sommerferien, aber so richtig weiß ich es nicht. In den acht- oder neunhundertmal, die ich diese Strecke gefahren bin, war ich noch nie an einem Nachmittag in Richtung des Büros unterwegs.

Am Autobahnkreuz überholt mich rechts ein Sportwagen, drei weitere folgen, sie fahren ein Rennen. Die Stadt dann ist wirklich leer, ein Durchrutschen auf der grünen Welle, hier und da ein paar Fahrrandfahrer und vereinzelt Menschen mit Maske.

Ich gehe natürlich nicht ins Büro. Ich warte unten in der Lobby. Ich selbst habe die Direktive herausgegeben, dass, wer ins Home Office geschickt wurde, die Bürofläche nicht mehr betreten darf, um die Ansteckungsgefahr gering zu halten („aus Seuchenschutzgründen“). Wir wissen es nicht, ob es hilft, aber wir machen es trotzdem.

Ich sitze in der Lobby und synchronsiere Daten, meine Kollegin kommt runter und bringt mir einen Datenträger. Es ist ein sehr herzliches Wiedersehen, und tratschen erstmal, was hast du Ostern gemacht, wie geht es deinem Sohn, wie geht es deiner Mutter. Wir halten mehrere Meter Sicherheitsabstand. Dann kommt mein Chef vorbei, auf dem Weg zu seinem späten Mittagessen, der Delikatessenladen hat noch offen und man kann sich etwas abholen. Großes Hallo. Als nächstes eine junge Mitarbeiterin, die einen Laptop zurückgibt, mit den Fahrrad gekommen ist, Farbe im Gesicht, bisschen verschwitzt und sehr lebendig. Dann ein Vertriebler, der Dokumente abgeben will, er leidet sehr darunter, dass die Friseure geschlossen hat und trägt mittlerweile eine Art Haarband wie ein Fußballer. Als nächstes eine Kollegin, die zum Rauchen geht. Schließlich noch zwei andere Kolleginnen, auch auf dem Weg in die Raucherpause, eine hat so eine glockenhelle Stimme, das habe ich vermisst.

Alle freuen sich, mich zu sehen, und wir unterhalten uns. Wir sind sehr darauf bedacht, den Abstand einzuhalten, und sind uns doch so nah. Einmal merke ich, wie mich meine Füße zwei kleine Schritte nach vorne tragen, ganz unbewusst einer klaren Anziehung folgend.

Ich mag das Büro, ich mag diese Mischung aus Pausenhof, Gang und Tribe, eine Zugehörigkeit, in der ich doch überraschend frei bin und von der ich nicht erwartet hätte, sie zu finden.

Für mich sind es 25 Tage, für andere mehr, die wir zerstreut sind. Ich weiß es eigentlich, aber ich hatte es schon lange nicht mehr gespürt, dass nicht ich nur das Büro mag, sondern auch das Büro mich, und die Menschen darin.

Flackernd

Mir einen Tag frei genommen, um mit meiner Mutter ihren Geburtstag zu feiern. Großes Bedürfnis, den Tag zu dokumentieren – weshalb eigentlich? Und mit welchen Gefühlen werde ich diesen Text später einmal lesen?

Früher Wecker, aufgestanden, bisschen Internet, kleines Frühstück, geduscht, Föhnfrisur, nett angezogen, Geburtstagskarte geschrieben (Geschenke hatte ich schon am Vorabend verpackt) und meine Mutter besucht. Gratulation und Geschenkübergabe, sie hat ausgepackt und sich gefreut. Neues iPhone eingerichtet oder es zumindest versucht. Gegen zehn trotz Urlaub kurz an den Arbeitsrechner, Telefonat mit meinem Chef, eine Sache erledigt, sicher nicht mehr als 15 Minuten, den Rest des Tages keinen Gedanken mehr ans Büro. Zum einkaufen gefahren, Einlasskontrolle beim Supermarkt, drei Leute in der Schlange vor mir, dann darf auch ich rein. Markt trotz Einlasskontrolle voll. Anstrengend, immer wachsam sein zu müssen, immer auf Abstand zu achten. Weitergefahren zum Spargelstand, der aber geschlossen ist. Einen kurzen Blick in den Gartenmarkt geworfen, zu dem der Spargelstand gehört. Knallvoll, niemand hält Abstand, außer in der Kassenzone, wo Markierungen auf den Boden gemalt sind. Viele ältere bis sehr alte Menschen, ein Neunzigjähriger befühlt ausgiebig einen Osterhasen aus Ton, unaware of his surroundings. Schnell weitergedüst zu einem Spargelhof, mehrere große Gebäude, vor einem steht „Büro“ und es stehen Erntehelfer davor, sie diskutieren mit jemandem und sehen nicht zufrieden aus. Der Spargelverkaufsraum menschenleer bis auf die Verkäuferin, auch schon über sechzig, sie fasst das Bargeld unbekümmert an, zählt mir die Münzen in die Hand. Ich frage nach den Öffnungszeiten, sie sagt von acht bis acht, jeden Tag, auch an den Feiertagen, wir kommen ins Gespräch. Ganz schön lang sei das für sie, sagt sie, und immer stehen, sie hätte vor einiger Zeit einen Schlaganfall gehabt, bis letztes Jahr hat sie auf einem Imbisswagen gearbeitet, aber sie hätte das mit dem Putzen nicht mehr geschafft, auf die Leiter steigen und dann ganz oben auf dem Grill. Sie sei ja schon älter, aber sie müsse einfach arbeiten, sonst fällt ihr die Decke auf den Kopf, deshalb arbeitet sie jetzt eben hier, und wie gerne ich ihr das glauben würde.

Noch in einen zweiten Supermarkt, das mache ich sonst nie, aber ich bekomme Mehl und Toilettenpapier, und an der Fleischtheke eine richtig gute Beratung und Lammfilets.

Schnell wieder zu meiner Mutter, intensivstes Händewaschen und hoffen, dass ich mich nicht angesteckt habe. Sie kocht den Spargel, ich mache eine Vorspeise und die wohl beste Sauce Hollandaise meiner aktiven Zeit als Freizeitköchin. Die Stimmung meiner Mutter ist leicht gedrückt, sie hat diverse Anrufe und Glückwünsche erhalten, aber nicht alle haben sie erfreut. Ein Bote hat einen Blumenstrauß vorbeigebracht. Die Stimmung meiner Mutter ist oft nicht so gut an Feiertagen, vielleicht ist das so, wenn man Kind war in Trümmerdeutschland. Man spürt die eigene Sterblichkeit stärker, sagt meine Mutter, und es bleibt unklar, ob sie den Geburtstag meint, das Älter werden, COVID-19, oder alles zusammen.

Ich richte weiter ihr iPhone ein, mache dann mit einem Radio für die Küche weiter. Dazu muss ein Kabel hinter den Kühlschrank verlegt werden und am Ende haben wir die halbe Küche auseinander- und wieder zusammengebaut. Dafür ist jetzt die Stolperfalle eines Dreifachsteckers erfolgreich beseitigt und ich sehr zufrieden.

Am späten Nachmittag brechen wir zu einem Spaziergang auf. Ich habe von einem neuen Wanderweg in der Gegend gelesen und hoffe, dass das meine Mutter aufheitert. Sie freut sich vor allem über die Autofahrt. „Hier war ich jetzt drei Wochen nicht mehr“, sagt sie sehnsüchtig, als wir durch den Nachbarort fahren, und es gibt mir einen kleinen Stich, aber dann cruisen wir ein bisschen, als wären wir beide jung und frei von Verantwortung. Nach drei oder vier Dörfern biege ich links ab, fahre den Berg hinauf bis zu einem „Durchfahrt verboten“-Schild und dann noch ein bisschen weiter. Wir parken und laufen los, allerlei Vogelstimmen, Bäume in zartem Grün und weißem Blütenkleid, Löß und Hohlwege, die schmaler und schmaler werden, mit großen Steinbrocken, die Erde ganz trocken. Ich denke daran, wie ich vor ein paar Jahren im Oman war, auch mit meiner Mutter, und wir mit einem Führer in einem Wadi gewandert sind. Es gab da auch viele kleine Singvögel, halbwilde Kamele, Bäume mit spitzen Nadeln, und wir haben Bergadler gesehen. Es fühlt sich an wie aus einem anderen Leben und doch wie genau jetzt.

Es wird Abend, und wir fahren zurück. Den ganzen Tag hat die Sonne geschienen, keine einzige Wolke. Der ganze Tag war ein Flackern zwischen traurig und schön, gedrückt und heiter, Genuss und Scham, Krise und Alltag, Erinnerung und Gegenwart.

WmdedgT: April 2020

Heute war ein guter Tag.

Der Tag find nämlich schon sehr gut an: ich war zwar gegen 7 Uhr kurz wach, konnte dann aber nochmal einschlafen, und rutschte in einen angenehmen, beinahe luziden, und mit allerlei interessanten erotischen Inhalten angefüllten Traum, bis ich gegen halb zehn recht erholt in den Tag startete.

Kleines Frühstück, kurz auf dem Balkon gewesen – die Luft riecht so gut! – entspanntes Aufräumen, eine Ladung Wäsche gewaschen, geduscht und nett angezogen, durchs Internet gesurft und zum Mittagessen meine Mutter besucht, die auf meinen Wunsch Lasagne gemacht hatte. Sie hatte das Gericht neu interpretiert, mit Oliven und mediterranem Gemüse, das war schon ganz okay, aber auch hier zeigt sich, wie wichtig es ist, stets ganz genaue Anweisungen zu geben.

Den Nachmittag mit einem kitschigen Fantasy-Roman auf dem Balkon verbracht. Immer mal wieder die Position gemäß Sonnenstand gewechselt und hart an meinem ersten Sonnebrand gearbeitet. Kaffee mit Kardamon und fast so etwas wie Urlaubsstimmung. In der Sonne ein Buch zu lesen ist sehr weit oben auf der Liste der Dinge, die mir gut tun.

Einige Aktivität auch in den Nachbargärten, aber Corona-gedämpft, hier und da wird gegrillt. Am späteren Abend dann fünf junge Männer, die im Garten einer älteren Dame, die pflegebedürftig ist und das Haus nicht mehr verlässt, grillen. Mich durchgerungen und die Polizei angerufen (Amtsleitung), freundlich gefragt, ob das unter dem Corona-Kontaktverbot erlaubt sei. 15 Minuten später hat die Polizei die Party aufgelöst. Verblüffend.

Telefonat mit meiner syrischen Freundin. Ihr Mann und sie sind vor fünf Jahren aus Damaskus geflohen, ihr Mann hatte einen Einberufungsbefehl in die syrische Armee bekommen und wollte nicht in diesem Krieg sterben. Sie haben wohl auch keine Zukunft mehr für sich gesehen. Als Fahnenflüchtiger kann ihr Mann nicht mehr nach Syrien zurückkehren, sofern es keine Generalamnestie gibt, und hat seit seiner Flucht seinen Vater und die Geschwister nicht sehen können. Pläne, sich in Beirut zu treffen, wurden durch die Unruhen im Libanon anfang des Jahres zerstört. Nun ist der Vater verstorben. Sein Enkelkind hat er nicht mehr kennenlernen können.

Alle, die ich kenne, und die einen Krieg oder ein Auseinanderfallen eines Staates mitgemacht haben, nehmen die COVID-19 Krise überraschend gelassen. Meine syrische Freundin erzählt mir zwar, dass sie sich isoliert fühlt und manchmal einsam, aber ich glaube, das hat mit anderen Dingen zu tun.

Abendspaziergang mit meiner Mutter. Meine Mutter und ich haben uns nach dem Tod meines Vaters zwei nebeneinander liegende Wohnungen gesucht. Sie hat dafür ihr altes Umfeld zurückgelassen, ist in ein neues Bundesland gezogen und hat sich einen neuen Freundeskreis aufgebaut. Seit ich im Home Office bin, gehen wir jeden Tag miteinander spazieren, und witzeln, dass wir bald jeden Briefkasten und jeden Grashalm im Dorf kennen. Tatsächlich entdecken wir beinahe jedes Mal neue Wege oder sehen etwas neues. Heute haben wir rausgefunden, dass es einen Weg gibt, auf dem man einmal rund um das Darf spazieren kann. Schön war das, das Dorf auf der einen Seite, und auf der anderen Wald, Felder, Wiesen, Ried und drei scheue Rehe. Abendsonne und über uns ein fast voller, klarer Mond.

Wieder zuhause ein Videotelefonat mit der zauberhaften Sarah. Zu lange nicht gesehen, sie hat mir gefehlt.

Jetzt dieser Text. So einen unbeschwerten, schönen und genussvollen Tag hatte ich das letzte Mal während meines Urlaubs im November. Als ich zurückkam, war das Büro in Aufruhr wegen einer externen Prüfung. Über Weihnachten habe ich gearbeitet. Im Januar war ich krank und habe mit der Trennung von einem Mitarbeiter gerungen, die ich im Februar dann durchgezogen habe. Dann kam COVID-19.

Glücklichsein ist nicht unbedingt an das Eintreten irgendwelcher Bedingungen geknüpft. Ich finde, wir sind oft glücklich trotz, und nicht weil. Und ich weiß, dass ich gesegnet bin, weil ich häufig auch in dunklen Zeiten small amounts of happiness finden kann. Aber es hilft schon sehr, nicht dauernd so erschöpft zu sein. Heute war ich es nicht. Heute war ich glücklich. Heute war ein guter Tag.

Fragen stellen

Etwas leichtes soll ich schreiben. Es sind schwere Zeiten, schwere Gedanken manchmal, und ein schwerer Text in mir drin, über letzte Atemzüge und sowas. Ein Text für später, wenn wir dies hier heil überstanden haben, und ein solcher Text sich nicht mit Grauen läse, sondern nur mit wohligem Gruseln, das schnell verschwindet.

Etwas leichtes also. Ich habe auf Twitter gefragt, und Twitter möchte wissen: gibt es wirklich eine Dienstagshose? Was machst du eigentlich den ganzen Tag (im Home Office)? Was macht das Home Office mit dir? Scheib doch mal was über Novemberregen.

Frau N. war heute leicht verspätet aufgrund diverser Technikhürden, die sie mir eloquent berichtet hat, und die sie alle überwinden konnte. Außerdem hatte sie bis wenige Minuten vor unserer virtuellen Verabredung das Badezimmer grundgereinigt, parallel Backofengemüse zubereitet, die Spülmaschine und die Waschmaschine laufen ebenfalls, das Hummus hat nicht geschmeckt und ihre Haare sitzen nicht. Frau N. hat heute etwa dreimal so viel gemacht wie ich, aber daran bin ich schon gewohnt und ich kann es einigermaßen aushalten.

Neulich habe ich mich an folgendes erinnert: vor ein paar Monaten waren wir nach der Arbeit miteinander verabredet, ich vermute, wir wollten gemeinsam zum Karaoke, vielleicht aber auch ein Steak essen oder so. Unsere jeweiligen Büros liegen nur einen Block voneinander entfernt, und da wir beide zu Pünktlichkeit neigen und recht gut planen können, gelingt es uns oft, uns auf die Minute genau zu treffen. Wir haben zwei oder drei genau definierte Treffpunkte, und an diesem Abend waren wir „an der Ausfahrt bei dir“ verabredet, d.h. ich fahre aus der Tiefgarage von meinem Bürohaus heraus und Frau N. steigt dann da in mein Auto ein. Nur, dass sie nicht da war, mir aber hektisch schrieb, sie würde sich ein paar Minuten verspäten. Ich stieg aus, lehnte mich halbwegs cool an mein Auto, und sah nach ein paar Minuten ihren goldenen Haarschopf auftauchen. Sie ging schnellen Schrittes, trug ein hervorragendes Business-Outfit, und sprach leicht verärgert auf Spanisch in ihr Handy. Es hörte sich sogar so an, als ob sie in sehr fließendem Spanisch jemanden am Telefon zurecht wies. Dann rief sie sehr bestimmt „Adios!!“ in ihr Handy, stieg mit einer einzigen fließenden Bewegung in mein Auto, und erklärte mir auf meine verwunderte Frage, dass sie mit ihrem Kollegen aus der Finanzabteilung in den USA immer auf spanisch telefonieren würde, und der hätte sie jetzt verspätet angerufen und sich nicht an den Termin gehalten, das ginge ja wohl gar nicht.

Ich denke da ganz gerne dran, an dieses Bild, und an die Kraft, Vitalität und Dynamik von Frau N. Hut ab.

Und jetzt: die Dienstagshose. Die Frage war, genauer gesagt, ob ich wirklich für jeden Wochentag ein anderes Business-Outfit habe.

Es ist so: ich trage im Büro gerne einfarbige Oberteile, in der Regel bestehend aus einem T-Shirt und einer Jacke drüber. Manchmal auch eine Bluse. Von diesen Oberteilen habe ich eine größere Anzahl identischer Exemplare, ich bin nämlich vor ein paar Jahren auf den Trick gekommen, wenn mir etwas gefällt, steht und passt, gleich mehrere davon zu kaufen. Bei den Hosen passiert dafür etwas mehr, gerne Muster und Karo, auch mal kräftige Farben etc. Mir gefällt, dass ich, wenn ich sitze, immer gleich aussehe, aber wenn ich stehe, sieht man, dass ich nicht jeden Tag das gleiche anhabe. Ein Business-Outfit soll ja auch etwas von einer Uniform haben, die Männer machen das ja so mit ihren Anzügen. (Vielleicht füge ich hier später noch den Link zu der sensationellen Uniform-Story ein, die Frau N. mal aufgeschrieben hat. Ja!)

Ich überlege mir morgens, was ich für Termine habe, und wähle danach meine Hose bzw. mein Outfit aus. Montags mag ich es auf jeden Fall ein bisschen strenger und förmlicher, mittwochs wird es meistens ein bisschen weicher, weil ich merke, dass ich niemandem mehr etwas beweisen muss. Donnerstags ziehe ich manchmal, aber nicht immer, dasselbe an wie Montags. Und für Dienstags gibt es die Dienstagshose. Freitags ist natürlich business casual, also Jeans oder auch mal eine Chinohose. Den Unterschied zwischen Formal Business und Business Casual erkennt man übrigens gut mit dem Pantoffeltest: wenn man zu einem Formal Business Outfit (noch) Hausschuhe anhat, und es total lächerlich aussieht, dann ist es genau richtig. Bei Business Casual ist es nur unangenehm. Frau N. sagt zu Business Casual gerne: wie früher zu Oma zum Sonntagskaffee.

Das richtige Outfit anzuhaben ist eine gute Sache: es festigt mich in der Rolle, in der ich gerade sein will (und ich habe unterschiedliche Rollen im Büro), und es setzt auch ein Signal nach außen: beim Treffen mit Dritten gibt es ihnen im Idealfall die Sicherheit, dass ich die Rolle ausfülle, die sie mir zuschreiben.

Und im Home Office? Ich dusche morgens, mache mir meine Föhnfrisur, trage ähnliche Oberteile wie sonst auch, bei den Hosen eher wie Freitags. Keine Socken – damit meine ich: keine Kniestrümpfe wie sonst, sondern Sneakersocken und dazu – und das ist sehr schön: Hausschuhe. Sieht manchmal bisschen unangenehm aus, fühlt sich aber gut an.

Was macht das Home Office mit mir? Bislang noch nicht so viel. Glücklicherweise bin ich halbwegs planmäßig ins Home Office gegangen, ein paar unserer Leute haben einfach die Anweisung bekommen, dass sie nicht mehr zurückkommen können, jemand bringt ihnen einen Laptop vorbei. Ich konnte den Prozess aber für mich steuern und habe am letzten Tag im Büro fast alles mitgenommen, was ich so brauche: zwei Monitore, Keyboard, Maus, Textmarker, Schnickschnack, sogar ein paar Unterlagen. Das habe ich dann zuhause schön aufgebaut, ich bin privilegiert und habe genügend Platz und eine schöne Aussicht. Da das Arbeitspensum in den Tagen vor dem Home Office extrem hoch war und in den Tagen danach weiterhin sehr, sehr hoch, liefen die Dinge eigentlich nahtlos weiter. Ich bin regelmäßig per Telefon und vor allem Videokonferenz mit allen wichtigen Personen in Kontakt. Die Ausrüstung ist gut, ich habe sogar einen Tripod, mal privat angeschafft für den Lesezirkel. In der Theorie habe ich zwei Stunden gewonnen, weil ich nicht mehr pendele, in der Praxis wird dieser Zeitgewinn gefressen durch mehr Arbeit, mehr Haushalt und mehr Erschöpfung.

Was mache ich eigentlich den ganzen Tag? Es ist der Treppenwitz meines Lebens, dass ich mehr als eine Dekade in ein naturwissenschaftliches Studium mit anschließender Promotion investiert habe, weil ich eine Expertin sein wollte. Jetzt arbeite ich in einem völlig fachfremden Gebiet, von dem ich nicht so viel Ahnung habe und öfter auch mal Sachen googeln muss. Ich habe eine Stabsstelle, es geht also darum, die Organisation und die Menschen darin am Laufen zu halten. Ich scheine gut darin zu sein, denn ich spüre, dass ich geschätzt werde, und ich werde auch angenehm vergütet. Aber was mache ich eigentlich den ganzen Tag?? So eine richtige Antwort darauf habe ich nicht, es ist ja irgendwie auch jeden Tag anders. Mein Expertenwissen kann ich natürlich so gut wie nicht anwenden. Aber ich kann mich in fast alles einlesen, ich kann komplexe Sachverhalte gut zusammenfassen, ich kann gut kommunizieren und organisieren. Und ich kann gut Fragen stellen, das ist etwas, das ich neu gelernt habe in den letzten Jahren. Ich kann Fragen stellen, ohne eine bestimmte Antwort zu erwarten. Fragen, deren Antworten weder richtig noch falsch sind. Fragen, bei denen sich – wenn es gelingt – der Blick meines gegenüber nach innen richtet, und sie fangen an, neu zu denken, neu an eine Zukunft, eine Lösung oder in eine Richtung zu denken, die sie vor dieser Frage nicht kannten. Was da passiert, an genau dieser Stelle, ist ein Wunder, dem ich niemals müde werden werde, soviel steht fest.