luxuries

Robert Smith wurde kürzlich interviewt. (RAG Magazine via Chainofflowers, kein Permalink möglich).

What do you do when you are not focusing on music?

I have the ideal life that people would like, in that my work is probably the thing that I enjoy the most, and I do it when I feel like it. I kind of go for walks, and I am trying to take up astronomy in a more serious way over the last few years. I am trying to catch up on a lot of things that I’ve missed on film and television over the last few years when I’ve been on the road. I’ve been reading books actually. That’s been my biggest chore. I think I read about 15 books in the last two months. And [I do] things that seem really dull, but actually just sitting down and thinking, „I can read until I finish this book and no one can interrupt me.“ It’s that kind of luxury that I really value still. It’s something that when I was in school I used to dream about – not being interrupted. It’s that part of what I do that Ienjoy the most.

Ich interviewe mich dann mal selbst (via Anke Gröner und dem Litblog).

Gebunden oder Taschenbuch?

Taschenbuch. Gebundene Bücher sind mir zu schwer, ziehen an meinen Armen und zwingen mich in Lesepositionen, aus denen ich mich Stunden später unter großen Schmerzen entwinden muß.

Amazon oder Buchhandel?

Sehr oft Amazon – ich schätze die Zuverlässigkeit. Nahe an meiner Wohnung gibt es eine Packstation, dorthin lasse ich mir die Pakete liefern und muß keine Sorge haben, ich könnte die Öffnungszeiten verpassen. Schlange stehen muß man auch nicht und mittlerweile kennen wir uns so gut, daß ich nur 30 Sekunden brauche, um an mein Päckchen zu kommen.
Allerdings liebe ich die Atmosphäre in Buchhandlungen – sobald ich eine betreten habe, legt sich eine meditative Stille über mein Gemüt.

Lesezeichen oder Eselsohr?

Lesezeichen. Ich nehme mir in der Buchhandlung immer drei oder vier kostenlose Lesezeichen mit, doch Rätsel der Welt – nie habe ich eines, wenn ich es brauche. Daher gibts in meinen Büchern eine Menge Post-Its, Postkarten, Verpackungsbruchstücke , Karteikarten und Einkaufszettel.

Ordnen nach Autor, nach Titel oder ungeordnet?

Grobe Ordnung nach von mir selbst festgelegten Kriterien: englischsprachig, Science Fiction, anderes. Bücher von einem Autor stehen in der Regel zusammen.

Behalten, wegwerfen oder verkaufen?

Ich habe gute Erfahrungen mit Tauschticket gemacht, besonders, da man nun kategorienübergreifend tauschen kann.

Schutzumschlag behalten oder wegwerfen?

Schutzumschlag behalten, Banderolen und Aufkleber wegwerfen.

Mit Schutzumschlag lesen oder ohne?

Auch ein Grund, weshalb Taschenbücher geiler sind.

Kurzgeschichten oder Roman?

Anthologien sind mir ein Graus.

Sammlung (Kurzgeschichten von einem Autor) oder Anthologie (Kurzgeschichten von verschiedenen Autoren)?

Weder noch.

Harry Potter oder Lemony Snicket?

Harry Potter.

Aufhören, wenn man müde ist oder wenn das Kapitel endet?

Hier kommt der Bezug zu obigen Interview: ich lese am Liebsten ein Buch am Stück, ohne Unterbrechung. Letztes Jahr im Urlaub habe ich genau dies getan – morgens angefangen und abends war ich dann durch. Es ist mir als ein wundervoller Tag in Erinnerung geblieben. Allerdings sollte es dann auch ein gutes Buch sein.

„Die Nacht war dunkel und stürmisch“ oder „Es war einmal“?

Dunkel und stürmisch kling gut.

Kaufen oder Leihen?

Wer hier aufmerksam mitliest, weiß, daß meine Jugend nicht unbedingt einfach war. Mit dreizehn wurde ich verkloppt und habe außerdem die Erfahrung gemacht, daß alle zugeschaut haben, mir aber niemand geholfen hat. Ich half mir dann selbst, indem ich die Schulbücherei betreute. Damit entzog ich mich sowohl den Schlägern als auch der Ausgrenzung durch die Mitschüler. Auch in den kleinen Pausen oder in langweiligen Unterrichtsstunden – ich hatte immer ein Buch. Ab siebzehn hatte ich dann auch wieder Freunde (Schulwechsel). Höchste Zeit, die Schulbücherei und die Kleinstadtbücherei hatte ich schon durch und fing gerade mit der Kreisstadt an, aber da mußte mich immer jemand fahren.

Heute kaufe ich die Bücher, die mich interessieren. Ich verliere immer so schnell den Überblick, was die Leihfristen angeht.

Neu oder gebraucht?

Eigentlich egal. Meistens neu aus praktischen Gründen, aber auch mit Tauschticket habe ich, wie gesagt, keine Probleme.

Kaufentscheidung: Bestsellerliste, Rezension, Empfehlung oder Stöbern?

Niemals Beststellerliste. Manchmal Rezensionen & Empfehlungen in Print, TV oder Weblogs – insbesondere mit den Empfehlungen des Guardians habe ich gute Erfahrungen gemacht. Manchmal lasse ich mir sogar Bücher von Amazon empfehlen. An manchen Tagen kaufe ich mir gezielt ein ungezieltes, also durch Stöbern entdecktes Buch. Mir fällts übrigens schwer, an Remittenden bei Woolworth oder im Supermarkt vorbeizugehen.

Geschlossenes Ende oder Cliffhanger?

Geschlossenes Ende ist besser, aber da ich durchaus auch Science Fiction/Fantasybücher lese, die oft als Serie angelegt sind, bin ich Cliffhanger gewohnt.

Morgens, mittags oder nachts lesen?

Wenn möglich, in einem Rutsch. Ansonsten unterbrochen durch meine Arbeit oder womöglich nicht zuende gelesen.

Einzelband oder Serie?

Wenn Serien, dann bitte überschaubar und möglichst alle schon veröffentlicht, damit ich sie in einem Rutsch… Siewissenschon.

Lieblingsserie?

Die vier Bücher über Alanna (die schwarze Stadt, im Bann der Göttin, das zerbrochene Schwert und das Juwel der Macht) haben mir sehr gefallen. Ich versuche, sie in jeder Lebensphase einmal zu lesen, immer wieder mit neuem Blick auf die Geschichte und die Details.
Leider sind nicht alle Bücher von Tamora Pierce so stark.

Lieblingsbuch, von dem noch nie jemand gehört hat?

I who have never known men.

Lieblingsbuch, das du letztes Jahr gelesen hast?

Dasselbe wie die Gröner, dasselbe wie der Hammerschmitt: Kazuo Ishiguro – never let me go.

Welches Buch lesen Sie gegenwärtig?

Die wunderbare Midori hat mir am Sonntag dieses Buch geschenkt. Ich habe schon etlichen Nachtschlaf geopfert, um es zu lesen. Ich finde es gut erzählt, wenn auch der Klappentext, der so gut wie Sex verspricht, lügt. Erstens ist Sex Sex und lesen ist lesen, zweitens ist der im Buch beschriebene Sex eher eklig, klebrig, aufgezwungen und mechanisch – was nur die Qualität des Buches unterstreicht. Ganz großes Dankeschön, Midori!

Absolutes Lieblingsbuch aller Zeiten?

Evelyn Waugh: Brideshead revisited.

Habe ich mit Fünfzehn zum ersten Mal gelesen, weil ich mit zwölf so viele der zwölf Folgen der BBC-Serie gesehen habe, wie meine Eltern erlaubt haben. In der Serie besorgt es Charles seiner großen Liebe bei der Atlantiküberfahrt auf der Queen Elizabeth. Die Schauspielerin hatte unwahrscheinlich große Brustwarzen. Meine Mutter hatte eine Penguin-Taschenbuchausgabe aus den Sechzigern. Die Liebesszene kommt erst im letzten Drittel, und im Roman macht Charles einfach die Tür hinter sich zu, aber bis dahin hatte mich die Geschichte schon völlig in den Bann gezogen. Es ist eine der vielschichtigsten Geschichten. Alle paar Jahre lese ich es erneut – ich habe schon Sorge, das Penguin-Bändchen könnte auseinanderfallen. Immer lerne ich ein wenig dazu über die Liebe und ihre vielen Gesichter: die Liebe zwischen Charles und Sebastian. Die Liebe zwischen Charles und Sebastians Schwester. Sebastians Liebe zum Alkohol. Die Liebe seiner Mutter zu Gott. Die Liebe des Lord Marchmains.

Über die Liebe weiß ich wenig. Es gibt schlechtere Orte, an denen man nach ihr suchen kann, als in einem Buch.

[weiter an Midori, Modeste, Bomec, Remington und Referral.]

mehr Disziplin

Du solltest nicht so nah neben mir stehen.
Du solltest mir nicht so nah stehen.
Du solltest nicht so freundlich zu mir sein.
Du solltest nicht so strahlen, wenn du mich anschaust.
Du solltest dich nicht so lange mit mir unterhalten.
Du solltest es nicht so sehr genießen, mit mir zu reden.
Du solltest nicht über meine Witze lachen.
Du solltest nicht meine Gesellschaft suchen.

Ich sollte nicht glauben, daß ich Deine Freundin sein könnte.
Du solltest es mir nicht so schwer machen.

Denn am Ende wird die Frau an Deiner Seite
ein Mädchen sein. Schlank. Jung. Naiv.
Und in allem ganz anders als ich.

Ich mache mir Gedanken. Ob ich mich ändern soll.
Ob ich Zehen und Ferse abschneiden soll
damit der Schuh mir paßt.
(Auch das wäre keine Garantie.)

Am besten, glaubs mir –
gehst Du in die eine Richtung, und ich in die andere.
Wir können keine Freunde sein.

Mir bleibt der Trost von Epikur.
Der Schmerz dauert nicht lange, sagt er.
Berge von Männern, die ich überwunden habe.
Dieser Berg noch vor mir –

und dahinter?

Unter Wasser.

Manchmal ist es schön. Die Kollegen sind anderswo oder schon nach Hause gegangen. Der Himmel über den Waschbetongebäuden ist wie gemalt von Caspar David Friedrich. Ich habe einen Moment Zeit – 1:30 min, während meine Arbeit schüttelt oder kocht, inkubiert oder abzentrifugiert – und schau zum Fenster raus. Große, graue Wolken ziehen über meinem Kopf vorbei wie Buckelwale oder Riesenrochen. Ein Flugzeug fliegt in Gegenrichtung.
Manchmal ist es schön. 1:30 min.

genügsam

Manchmal genügt es mir
einfach nur neben dir herzugehen.
Nichts zu sagen. Wie gut du riechst.
Wie groß du bist. Wie klein ich sein kann.

Manchmal genügt es mir,
einfach nur deinen Wollpulli anzuschauen.
Ich brauche ihn nicht anzufassen, um zu wissen
wie er sich anfühlt.

Manchmal genügt es, um mich zu berauschen.

man weiß ja nie!

Mein Computer geht wieder.
Frau F.s Gedankengänge und Handlungen, die zur Reparatur des Computers geführt haben:

1. Computer ist kaputt. Mehrfach eingeschaltet, Bildschirm bleibt dunkel, Computer gibt beunruhigende Piepstöne von sich.

2. Frau F. läßt den Computer eine Woche unberührt und organisiert derweil Computerhandbücher.

3. Wochenende. Frau F. denkt: „okay. Dann stelle ich den Computertower mal vom Boden auf den Schreibtisch, damit ich ihn besser hinten aufschrauben kann.“ (Frau F. bückt sich nicht so gerne.)

4. Nicht nur, daß sich Frau F. nicht so gerne bückt, sie haßt es auch noch ganz besonders, schwere Gegenstände in gebückter Haltung von Boden hochzuheben. Und dann noch die ganzen Kabel!

5. Frau F. denkt sich: „schalten wir den Rechner doch einfach mal ein! Chance ist zwar gering, daß sich was tut, aber man weiß ja nie!“

6. Frau F. schaltet den Computer ein. Computer geht wieder.

Im weiteren Verlauf meiner Überlegungen und mit Hilfe des Internets, welches bekanntlich für alle Fragen Antworten parat hat, bin ich zu folgendem Schluß gekommen:

7. 192 MB RAM sind vielleicht ein bisschen wenig, um die Stabilität von XP zu gewährleisten.

8. Bau ich halt mehr RAM ein!

9. Und wo ich grad dabei bin, noch ’ne Soundkarte und ’ne anständige Grafikkarte.

10. Letztens den guten Rat bekommen, nicht so zu zicken, sondern mir einfach einen anständigen Rechner zu kaufen. Aber ich habs ja nicht so mit Ratschlägen.